Eisige Winde und explodierende Gasflaschen haben Einsatzkräften der Feuerwehr die Löscharbeiten bei einem Brand beim Autozulieferer Burgmaier in Allmendingen erschwert. Die Folgen für das Unternehmen sind nicht absehbar.

Baden-Württemberg: Erdem Gökalp (erg)

Während im Hintergrund Gasflaschen explodieren, gefriert wenige Meter weiter das Löschwasser an den Uniformen der Einsatzkräfte. In seinen 29 Jahren bei der Feuerwehr habe Oliver Burget, der stellvertretende Kreisbrandmeister des Alb-Donau-Kreises, keinen vergleichbaren Brand erlebt. Bei einem Großbrand in Allmendingen ist in der Nacht auf Dienstag das Firmengebäude des Autozulieferers Burgmaier praktisch vollkommen abgebrannt. Der Schaden beläuft sich laut Schätzungen auf 200 Millionen Euro. Anwohner mussten zeitweise wegen der Gefahr, dass das Feuer sich auf ihre Gebäude ausbreiten könnte, evakuiert werden.

 

Warum die Feuerwehr zunächst wenig zur Löschung des Brands beitragen konnte, lag laut Burget am Wetter. „Es waren Minus sechs Grad in der Nacht und es hatte frisch geschneit. Wir hatten bereits bei der Fahrt mit den Einsatzfahrzeugen wegen Glätte ungewöhnlich lange gebraucht“, sagt der 45-jährige Feuerwehr-Kommandant. Vor Ort habe sich das Feuer durch starken Wind dermaßen schnell ausgebreitet, dass die Einsatzkräfte das Gebäude verlassen und nur aus sicherer Entfernung die Löscharbeiten fortsetzen konnten.

Hydrauliköl gerät in Flammen

Wie gefährlich der Einsatz war, haben zwei Feuerwehrleute am eigenen Leib zu spüren bekommen. Sie seien bei einer Explosion mit herumfliegenden Rohrstücken verletzt worden. Insgesamt gab es fünf Verletzte. Auf dem Gelände wurden Gefahrenstoffe gelagert, die in Brand geraten sind. Laut der Ulmer Polizei geriet unter anderem ein Tank mit etwa 50 000 Liter Hydrauliköl in Brand. „Wie durch ein Wunder sind mehrere mannshohe Flaschen, die mit Sauerstoff befüllt waren, nicht explodiert“, so Burget. Die Explosionen seien die Nacht über in der ganzen Umgebung zu hören gewesen.

Was der verheerende Brand für die Zukunft des Unternehmens und deren Kunden und Mitarbeiter bedeutet, ist zunächst nicht absehbar. Am Mittwoch waren lediglich Mitarbeiter aus dem Firmensitz in Laupheim erreichbar. Eine Mitarbeiterin sprach von chaotischen Zuständen.

Zur Entwicklung des Feuers gab die Polizei an, dass es zunächst wohl in einem Raum, in dem ein Heizwerk und Druckluftkompressoren untergebracht waren, gebrannt hätte. Von dort habe sich das Feuer auf die gesamte Fabrikhalle ausgebreitet. Bisher sei jedoch wenig über die Ursache des Feuers bekannt. Laut Feuerwehrmann Burget sei zumindest keine Fahrlässigkeit beim Brandschutz erkennbar gewesen. Auch die Bewohner konnten wieder zurück in ihre Wohnungen. Für sie besteht keine Gefahr mehr.