Von Bahnhöfen bis Banken - im Jahr 2011 ist vieles einem Stresstest unterzogen worden.

Wiesbaden - Der Begriff „Stresstest“ ist zum Wort des Jahres gekürt worden. Das Wort stamme eigentlich aus der Humanmedizin, aber im Jahr 2011 seien auch Atomkraftwerke, Regierungen, Banken und Bahnhofsprojekte Stresstests unterzogen worden, begründete die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) am Freitag in Wiesbaden ihre Wahl.

 

Stuttgart-21-Schlichter Heiner Geißler begrüßte die Wahl. „Ich finde das sehr gut“, sagte Geißler der Nachrichtenagentur dpa am Freitag. Das Wort sei im Zusammenhang mit der Schlichtung zum umstrittenen Bahnprojekt Stuttgart 21 in den normalen Sprachgebrauch eingegangen, zuvor sei es nur in Fachkreisen verwendet worden. „Ein „Stresstest“ ist Teil der notwendigen Information, um zu mehr Bürgerbeteiligung bei großen Projekten zu kommen“, sagte der ehemalige CDU-Generalsekretär. Geißler hatte am Ende der S-21-Schlichtung den Stresstest für den geplanten Tiefbahnhof vorgeschlagen.

"Hebeln" und "Arabellion" auf Platz zwei und drei

Auf Platz zwei setzten die Sprachwissenschaftler das Wort „hebeln“, das für die Ausweitung des Eurorettungsschirms steht. Auch „Arabellion“, „Merkozy“ und „Fukushima“ schafften es auf die Zehnerliste. Im vergangenen Jahr hatte die Gesellschaft den „Wutbürger“ ausgewählt, gefolgt von „Stuttgart 21“.

Die seit 1971 gekürten Wörter des Jahres sind Begriffe, die die öffentliche Diskussion in einem Jahr besonders prägten, für wichtige Themen stehen oder aus anderen Gründen als charakteristisch für das jeweilige Jahr erscheinen.