Das war ein großer Fußballabend: Die spielerisch und kämpferisch starken Stuttgarter besiegen nach Toren von Akolo und Brekalo den BVB mit 2:1 und holen sich so drei Bonuspunkte im Kampf um den Klassenverbleib.

Sport: Gregor Preiß (gp)

Stuttgart - Ihr Maskottchen Fritzle im Gepäck, holten sich die Spieler des VfB am Ende eines großen Fußballabends von den eigenen Fans in der Cannstatter Kurve ihren verdienten Applaus ab. Es gab ja auch allerhand zu feiern: Mit einem 2:1 (1:1) über Borussia Dortmund haben die Stuttgarter den 500. Heimsieg ihrer Clubgeschichte eingefahren. Der VfB bleibt 2017 zu Hause ungeschlagen – und ist nach diesem beeindruckenden Sieg über den BVB um eine Erkenntnis reicher: Die Mannen mit dem Brustring können auch gegen einen Großen der Branche siegen und holen sich drei Bonuspunkte im Kampf um den Klassenverbleib. „Toll wie sich die Mannschaft und der Trainerstab entwickelt haben“, lobte der VfB-Sportvorstand Michael Reschke.

 

„Wir haben mit viel Kampf und hohem Tempo gespielt. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft“, sagte der Trainer Hannes Wolf, der gleich im ersten Spiel gegen seinen Ex-Verein triumphieren konnte. Wolf hatte seine Mannschaft gegen den BVB auf drei Positionen umgebaut: Für den gesperrten Dzenis Burnic, für Takuma Asano und Dennis Aogo rückten der Abwehrchef Holger Badstuber, Santiago Ascacibar sowie der Maskenmann und Kapitän Christian Gentner in die Startelf.

Ein Traumstart für den VfB

Gegen die Borussia, die in den vier Spielen zuvor gerade mal ein Pünktchen eingesammelt hatte, bekam der Aufsteiger seinen Traumstart auf dem Silbertablett serviert. Bereits nach fünf Minuten führten die Stuttgarter vor ausverkauftem Haus mit 1:0, weil das Dortmunder Duo Marc Bartra und Roman Bürki eine fast schon komödiantische Einlage zum Besten gab. Nach einem weiten Ball von Ascacibar hatte Bartra eigentlich reichlich Zeit, überschätzte bei seinem scharfen Rückpass allerdings die fußballerischen Fähigkeiten seines Torhüters. Von Bürkis rechtem Bein prallte der Ball zum lauernden Chadrac Akolo – der letztlich unbedrängt zur 1:0-Führung einschieben konnte. Es war das vierte Saisontor des Kongolesen, der für den VfB immer wertvoller wird.

Ohne ihren suspendierten Starstürmer Pierre-Emerick Aubameyang, aber immer noch mit Ausnahmekönnern wie Mario Götze, Maximilian Philipp oder Andrej Yarmolenko angetreten, stellte der BVB zwar die erfahrener und technisch versiertere Elf. Doch der VfB hatte durch die Führung mächtig Selbstvertrauen getankt, war mit Herz, Feuer und Frische bei der Sache.

Ganz ausstechen lassen sich die Borussen-Asse aber niemals. Also war der VfB-Schlussmann Ron-Robert Zieler vor der Pause bei Schüssen von Yarmolenko (8.) und Götze (38.) gefordert, während der kampfstarke Kraftwürfel Ascacibar nach einer Flanke von Jeremy Toljan rettete.

Dann der erste Nackenschlag für den VfB, der nach 45 Minuten ohne Daniel Ginczek auskommen musste. Der Stürmer zog sich eine Adduktorenzerrung zu und wurde durch Asano ersetzt. Rückschlag Nummer zwei galt es noch vor der Pause zu verdauen, als Benjamin Pavard nach einer Götze-Flanke den Ball im Strafraum mit dem rechten Ellenbogen spielte. Den Elfmeter von André Schürrle konnte Zieler zwar parieren, doch dann war Philipp für Schwarz-Gelb zur Stelle und jagte den Abpraller sehenswert zum 1:1 links oben in den Winkel (45.+3).

Zur Pause musste Akolo mit Wadenproblemen raus – doch der VfB präsentierte sich erneut hellwach. Berkay Özcan schickte den eingewechselten Josip Brekalo mit einem Zuckerpass auf die Reise. Der 19-Jährige schlug im Strafraum einen Haken und vollendete mit links durch die Beine von Bürki zum 2:1-Siegtreffer (51.).

Zieler: „Ein Sieg für die Moral“

In einem intensiven, rassigen Bundesligaspiel schenkten sich beide Teams weiter nichts. Der VfB hatte zwar vor allem auf seiner linken Abwehrseite Probleme, wo Timo Baumgartl gegen den starken Yarmolenko einen schweren Stand hatte. Später wurde der Blondschopf von Emiliano Insua unterstützt und steigerte sich. „Wir haben in der zweiten Hälfte defensiv noch besser gespielt“, lobte Trainer Wolf. Und so konnte sich letztlich auch Baumgartl wie die zweikampfstarken VfB-Kollegen für einen großen Sieg von den Fans bejubeln lassen. „Solche Siege sind toll für die Moral“, resümierte der Torhüter Ron-Robert Zieler.

VfB Stuttgart - 1. Bundesliga

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