Stuttgart muss sich in der Europa League mit einem 2:2 gegen Steaua Bukarest begnügen und bleibt im fünften Spiel nacheinander sieglos.

Stuttgart - Bundesliga-Fehlstarter VfB Stuttgart hat auch auf der internationalen Fußball-Bühne die Trendwende nicht geschafft. Die Schwaben mussten sich am Donnerstag im ersten Gruppenspiel der Europa League mit einem 2:2 (1:1) gegen Steaua Bukarest begnügen und blieben im fünften Pflichtspiel nacheinander sieglos. Vedad Ibisevic (5. Minute) und Georg Niedermeier (85.) mit dem späten Ausgleich trafen für den VfB, Alexandru Chipciu (6.) und Raul Rusescu (80./Foulelfmeter) waren für die Rumänen erfolgreich. Vor 17 155 Zuschauern trafen Cacau und Tunay Torun zudem insgesamt dreimal Latte und Pfosten für die Stuttgarter, die ihr zweites Spiel in der Gruppe E am 4. Oktober bei Molde FK in Norwegen bestreiten.

 

„Wir haben eine Menge Torchancen gesehen in der zweiten Halbzeit. Die Mannschaft hat Moral gezeigt. Das Glück wird auch wieder zurückkommen“, sagte VfB-Sportdirektor Fredi Bobic im TV-Sender Sky. „Wir hatte Chancen für drei Spiele“, bilanzierte Torschütze Niedermeier etwas enttäuscht.

Nach dem ernüchternden Liga-Auftakt mit nur einem Tor und einem Punkt aus drei Spielen kamen die Schwaben auch gegen den 23maligen rumänischen Meister nur schwer in die Gänge. Dabei hatte Ibisevic mit seinem vierten Treffer im laufenden Wettbewerb eigentlich die Grundlage für den ersehnten Befreiungsschlag geschaffen. Der in der Liga gesperrte Bosnier köpfte eine Flanke von Tamas Hajnal vollkommen unbedrängt zum 1:0 ein. Die Freude der Stuttgarter währte allerdings kaum länger als eine Minute. Dann nutzte Chipciu eine von zahlreichen Unaufmerksamkeiten der Abwehr zum schnellen Ausgleich für die Gäste.

Die VfB-Defensive leistete sich haarsträubende Aussetzer

Die Defensive des Bundesligasechszehnten leistete sich haarsträubende Aussetzer. Vor allem Niedermeier und Maza produzierten Fehlpässe, die den Gegner zu schnellen Attacken förmlich einluden. Symptomatisch für das Durcheinander war eine Szene aus der Anfangsphase, als VfB-Außenverteidiger Gotoku Sakai mit einer völlig missglückten Rückgabe die Reaktionsfähigkeit seines Keepers Sven Ulreich testete.

VfB-Trainer Bruno Labbadia hatte den Österreicher Martin Harnik überraschend auf der Bank gelassen, dafür besetzten Tunay Torun und Cacau die Außenpositionen. Doch trotz optischer Vorteile ergaben sich zunächst nur wenige Gelegenheiten für die Stuttgarter, die weiter auf die angeschlagenen Serdar Tasci, Tim Hoogland und Cristian Molinaro verzichten mussten. Für Gefahr im Angriff sorgte allein Ibisevic, der in der 33. Minute mit einem Kopfball an Torhüter Ciprian Tatarusanu scheiterte. Kurz darauf köpfte Maza eine Hajnal-Ecke drüber (38.).

Nach dem Seitenwechsel erhöhte Labbadias Elf das Tempo und spielte endlich druckvoller. Bei einer Doppelchance für Cacau und Torun verhinderten Latte und Pfosten das mögliche 2:1 (53.) für den VfB, dessen Hintermannschaft bei den schnell vorgetragenen Angriffen der Rumänen aber weiter bedenklich wackelte. In der 68. Minute wurde Cacau endgültig zum Pechvogel des Abends, als er nach Zuspiel des eingewechselten Shinji Okazaki erneut an der Latte scheiterte. Ein Foul von Maza im Strafraum führte schließlich zum 1:2, doch Niedermeier rettete den Hausherren mit seinem Kopfballtor zumindest einen Zähler.