Statt 24 Stunden auf der Waldau laufen die Teams 24 Tage lang: Real alle für sich und digital alle gemeinsam, um Spenden für Kinderprojekte zu sammeln.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Keine Zeltstadt, keine Übernachtungen und kein Fest auf dem Sportgelände an der Waldau. Aber gelaufen für die Kinderrechte wird trotzdem. Wie im Vorjahr müssen sich wegen Corona die großen und kleinen Läuferteams alleine auf die Strecke machen und Bares für die zurückgelegten Kilometer sammeln. Schon 2020 war das so und brachte so viele Spendengelder ein wie nie zuvor: Mehr als 50 000 Euro für Kinderprojekte. Weil der Benefizlauf nicht mehr an ein einziges Wochenende gebunden war, wie in den 14 Jahren zuvor, wurde mehr gelaufen – zu jeder Tages-und Nachtzeit. „Gerade unter den Läuferteams der Firmen hat sich da ein interner virtueller Wettbewerb gebildet – und auch ein Zusammengehörigkeitsgefühl“, erklärt die Geschäftsführerin der Stuttgarter Kinderstiftung Silke Schmidt-Dencker. „Durch die Notsituation erreichen wir, dass während der 24 Tage eine breitere Teilnahme am Lauf möglich ist.“

 

20 Kinderprojekte hoffen auf Spenden

Aber das Fest und die Übernachtung im Zelt war für die Kinder ein großes Ereignis. Diesen Sommer sollte es wieder ein Event geben. Eine Mischform aus 24-Tage-Lauf und einem Abschlussfest auf der Waldau. Die aktuelle Lage erlaubt dies jedoch nicht, und so mussten die Stuttgarter Kinderstiftung und der Sportkreis Stuttgart, die seit 2006 den Benefizlauf organisieren, umplanen. Deshalb ist am 24. Juni um 14 Uhr symbolisch der Startschuss, und am 18. Juli ebenfalls um 14 Uhr ist der Abpfiff. In kleinem Kreis werden danach die zuvor digital ermittelten Gewinnerteams geehrt.

20 Förderanträge für Projekte, die eine Finanzspritze aus dem Erlös des Benefizlaufes erhoffen, gingen bisher bei der Stuttgarter Kinderstiftung ein, so viele wie nie zuvor. Dabei sind unter anderem die Leseohren, der Förderkreis krebskranke Kinder, die Kinderwerkstatt der Jugendkunstschule und Kobra, die Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt gegenüber Kindern. Über die Vergabe der Spenden entscheidet Ende Juni eine Jury, die mit Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 19 Jahren besetzt ist.

Laufen, wann und wo es passt

Alle, die Lust auf Bewegung und aufs Spenden sammeln haben, können mitmachen, Alter und sportliche Leistung sind egal. Absolut notwendig ist es allerdings, dass das Team angemeldet ist und die Aktivitäten über einen Schrittzähler, das Handy oder eine Smartwatch aufgezeichnet werden können. Und natürlich benötigen alle ihre Sponsoren, die jeden Kilometer belohnen. Sponsor kann der Onkel sein oder die Bäckerei von nebenan, das bleibt den Teams überlassen. Meistens wird pro Kilometer ein Euro bezahlt. Die Sponsoren sind während der 24 Tage ebenfalls auf der Homepage präsent. Dort können die Laufteams auch Bilder von sich hochladen und so auf die Aktion aufmerksam machen.

Gelaufen werden kann überall, wo es die aktuellen Hygieneregeln erlauben, und auch zeitlich gibt es keine Beschränkungen: Wer will kann schon vor dem Frühstück seine Runden für die Kinderrechte machen oder am späten Abend, wie es in den Tagesablauf passt. Die Mitglieder der Teams – mindestens zwei Personen sollten es sein – laufen allein.

T-Shirts für Läufer und Läuferinnen

Alle Spenden gehen zu 100 Prozent an die Projekte. Einige davon werden während des 24-Tage-Laufs auf Facebook und Instagram vorgestellt, damit deutlich wird, wofür die Läufer und Läuferinnen schwitzen! Die T-Shirts mit dem Aufdruck 24-Stunden –Lauf werden bei der Anmeldung verlost.

Die Schirmherrschaft hat OB Frank Nopper übernommen und die Kinderbeauftragte der Stadt, Maria Haller-Kindler, freut sich über eine große Teilnehmerzahl, weil damit die Belange der Kinder ins öffentliche Interesse gerückt werden.