Weil er eine 70-Jährige in ihrem Haus in Neuhausen mit dem Messer bedroht und dann beraubt haben soll, steht seit Mittwoch ein 27-Jähriger vor dem Landgericht. Der Angeklagte soll früher bereits als Handwerker in dem Haus der Frau gearbeitet haben.

Es ist wohl der Albtraum schlechthin: Plötzlich steht einem in den eigenen vier Wänden, dem Ort, an dem man sich am sichersten fühlt, eine unbekannte Person mit einer Waffe gegenüber. Genau das ist einer 70-Jährigen im Januar passiert, als sie in ihrem Haus in Neuhausen ausgeraubt wurde. Der mutmaßliche Täter muss sich seit Mittwoch vor der 7. Großen Strafkammer des Stuttgarter Landgerichts wegen schweren Raubes mit erpresserischem Menschenraub verantworten. Staatsanwalt Timo Kaufmann geht davon aus, dass der 27-Jährige am 9. Januar dieses Jahres gezielt nach Neuhausen gekommen ist. Er soll nachmittags unweit des Hauses des späteren Opfers in der Uhlandstraße mit seinem Cousin Fußball gespielt haben und dann den Ball bewusst in deren Garten gekickt haben. Um ihn wiederzubekommen, schickte er den arglosen 13-Jährigen vor, um zu klingeln. Die Frau begleitete den Jungen an der Garage vorbei in den Garten, die Haustür ließ sie dabei offen stehen. So konnte der 27-Jährige, der damals in Tübingen wohnte und als Fliesenleger arbeitete, unbemerkt ins Haus gelangen.