Der Stadtteil Silberberg nimmt nach 27 Jahren im Dienst, mit einem liebevollen Fest Abschied von seinem Postboten Stavros Sarridis.

Er kennt fast jeden im Ort – und fast alle kennen ihn: Stavros Sarridis. Gut 27 Jahre lang ist er im Leonberger Stadtteil Silberberg ein zuverlässiger Postbote gewesen. Er hat die Kinder aufwachsen und die Erwachsenen reifer werden sehen, er hat viele gute Botschaften und manchmal auch traurige überbracht. Nun hat Stavros Sarridis Abschied genommen, weil er in Rente geht.

 

„Doch wir Silberberger, die seine freundliche Art, sein herzhaftes Lachen und sein offenes Zugehen auf Jedermann zu schätzen gelernt haben, wollten das nicht in aller Stille über die Bühne gehen lassen“, sagt Karl-Hermann Heisterborg vom Bürgerverein Leonberg-Silberberg. Mehr als 50 Silberberger waren deshalb beim SIT-Haus, das steht für Silberberger Informations- und Tauschbörse, zusammengekommen, um Stavros Sarridis als Postboten zu verabschieden. Dabei wurde er zum Ehrenbürger vom Silberberg ernannt.

Ehrenbürger im Silberberg

Damit nimmt er einen Platz in der Reihe der drei ehemaligen Vorstände des Bürgervereins ein, dem gegenwärtig Steffen Gußmann vorsteht: Horst Keck, Gerhard Schneider und Karl-Hermann Heisterborg. „Es ist wirklich nicht üblich, dass jemand derart lange seine Klientel kennt und diese ihn so sehr schätzt“, sagt Karl-Hermann Heisterborg. „Diese Anerkennung und den Respekt vor seiner Leistung haben wir Silberberger mit der Abschiedsparty bei tollstem Frühlingswetter gewürdigt.“

Der Gefeierte hatte auch seine Frau Anastasia Sarridou zu dem Fest mitgebracht, weil sie so gerne mal sehen wollte, wo er die vielen Jahre seinen Dienst verrichtet hatte. „In Leonberg wurde ihr Mann immer von ganz vielen Frauen begrüßt, die wollte sie gerne mal kennenlernen“, hat Karl-Hermann Heisterborg von Stavros Sarridis erfahren.

Bei einem Fingerfood-Buffet ließ es sich auch sein Chef nicht nehmen, ihm nochmals für 30 Jahre im Postdienst – davon 27 im Silberberg – zu danken. Auch seine Nachfolgerin, ebenfalls eine Griechin, kam kurz bei der Abschiedsparty vorbei. Sie hat den gleichen Bezirk wie er: Zunächst trägt sie die Post im Ramtel in drei Straßen inklusive der Einsteinstraße aus, dann in der Heidenheimerstraße und schließlich im ganzen Silberberg.

Angefangen hat Stavros Sarridis 1995, als er den Silberberg zu Fuß mit seinem Handkarren Straße für Straße ablief. Später fuhr er mit dem Postauto durch den Stadtteil, als die Zahl der Pakete zunahm. Zuletzt hat er die Route in dem E-Zustellerfahrzeug gemacht. Seinen Ruhestand wird er mit seiner Familie in Griechenland verbringen, wo er in der Nähe von Kavala ein Haus mit Garten besitzt.

Ein Gedicht gibt es dazu

Zum Abschied gab es noch ein Gedicht, in dem es auch heißt: „Wer 27 Jahre lang so treue Dienste geleistet hat, der hat sich wahrlich was verdient – Anerkennung und Respekt.“