Am 8. September 1966 wurde die erste Episode der Science-Fiction-Serie um Captain Kirk, Mr. Spock und das Raumschiff Enterprise ausgestrahlt. Es sollte der etwas holprige Start einer galaktischen Erfolgsgeschichte werden.

Freizeit & Unterhaltung : Gunther Reinhardt (gun)

Stuttgart - Vor 500 Jahren erfand Thomas Morus die Sozialutopie. Und vor 50 Jahren wagte sich diese dann in die unendlichen Weiten des Weltalls. Am 8. September des Jahres 1966 strahlte NBC mit „Der Letzte seiner Art“ die erste Episode der Serie „Star Trek“ aus. Eine Serie, die – wenn man dem Medienwissenschaftler Sebastian Stoppe folgt – letztlich Morus’ Roman „Utopia“ und seine Idee von einer idealen Gesellschaft mit den Mitteln des Unterhaltungsfernsehens fortführt. Denn wenn man über die anfängliche Schwarz-Weiß-Malerei hinwegsieht, die den Kalten Krieg in die Auseinandersetzung zwischen der Vereinten Föderation der Planeten und den Klingonen übersetzt, fällt tatsächlich auf, wie sehr die Serie „Star Trek“ und ihre zahlreichen Ableger und Nachfolger vom Traum von einem friedlichen Miteinander der Rassen und Nationen beseelt sind.

 

Friedliches Miteinander der Rassen an Bord der Enterprise

Das zeigt sich im schüchternen Kuss, den Captain Kirk in der Episode „Platons Stiefkinder“ Lieutenant Uhura gibt und der als erster gemischtrassiger Kuss in der TV-Geschichte gilt. Oder in der philanthropischen Attitüde des späteren Enterprise-Kommandanten Jean-Luc Picard, über den es in der Serie heißt, er habe „das Herz eines Entdeckers und die Seele eines Poeten“. Aber auch in der sich aus vielfältigen Alienrassen rekrutierende Zusammenstellung der Crews der Enterprise und all der Raumschiffe, die folgen sollten: das ist Diversität für Fortgeschrittene.

Das neueste Raumschiff im „Star Trek“-Universum heißt übrigens U.S.S. Discovery und wird vom kommenden Jahr an die Crew der nächsten Serie beherbergen – und mit einer weiblichen Hauptfigur an Bord einmal mehr in Galaxien vordringen, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.