Es ist sein Schicksal, dass "Mensch" an ihm pappen bleibt. Nun wird Herbert Grönemeyer 55.

Freizeit und Unterhaltung: Theresa Schäfer (the)

Stuttgart - Fast zehn Jahre ist es her, dass Herbert Grönemeyer sein Album "Mensch" aufnahm. Seither kamen "12", eine Best-of-Scheibe und - noch ganz frisch - "Schiffsverkehr" heraus. Am 12. April wird Herbert Grönemeyer 55 Jahre alt. Es wird wohl sein Schicksal sein, dass "Mensch" an ihm pappen bleibt.

 

Der Mann, der musikalisch den Krebstod seiner Frau zu verdauen versucht, hat Millionen von Deutschen zutiefst berührt. Unzählige Briefe habe er bekommen, erzählte Grönemeyer einmal, in denen die Menschen ihm dankten, dass er vor allem in der Ballade "Der Weg" die Gefühle beschrieb, die sie in sich trugen und die so schwer auszudrücken sind. Doch der Segen - "Mensch" ist Grönemeyers meistverkauftes Album, elf Wochen lang war es auf Platz 1 der deutschen Albumcharts - ist auch Fluch.

"Darf der das?"

"Darf der das?", fragt man sich, wenn Herbert Grönemeyer mit "Zeit, dass sich was dreht" im Fußballmärchensommer 2006 fröhlich über die Bühne hüpft. Oder zumindest: "Schön, es scheint ihm wieder besser zu gehen." Herbert Grönemeyer ist der Wittwer der Nation, bedauert - und beobachtet. Grönemeyer wehrt sich, klagt, als 2004 Bilder abgedruckt werden von ihm und seiner neuen Lebensgefährtin. Nur weil er die Öffentlichkeit über seine Musik in sein Inneres gucken lässt, soll sie sich nicht breitmachen bei ihm.

Deshalb lebt er auch in London, wo er keinen Kultstatus wie in Deutschland genießt. Die Liebe seiner Fans holt er sich bei seinen Open-Air-Tourneen ab, die inzwischen zu so etwas wie einer liebgewordenen Tradition geworden sind. Am 31. Mai treffen sie wieder aufeinander: In Rostock fällt dann der Startschuss für die "Schiffsverkehr"-Tour.