Vor 70 Jahren, am 29. Mai 1953, standen die ersten Menschen auf dem höchsten Berg der Erde. Viele folgten Edmund Hillary und Tenzing Norgay auf den Mount Everest. Nicht alle überlebten. Heute ist der Traum vom Gipfel käuflich – aber ohne Garantie, denn der Berg bleibt der Boss.

Freizeit & Unterhaltung: Bettina Bernhard (bb)

Zentimeterweise kämpften sich die beiden Männer, ein schlaksiger Bienenzüchter aus Neuseeland und sein drahtiger Begleiter vom Bergvolk der Sherpa, am frühen Morgen den eisigen Südgrat hinauf. Sie trugen schwere Stiefel mit Steigeisen, Wollanzüge, Daunenjacken und Schneebrillen und schleppten schwere, stählerne Sauerstofftanks mit sich. „Ich hatte ununterbrochen Stufen geschlagen und fragte mich ziemlich benommen, ob uns genug Kraft bliebe“, berichtete Edmund Hillary später. Dann plötzlich sei da nur noch ein kleiner Schneekegel voraus gewesen, ringsum fiel der Blick in die Tiefe, hinab bis in die Täler von Tibet. „Ein paar Hiebe mit dem Eispickel und einige vorsichtige Schritte, und wir waren auf dem Gipfel“, so Hillary.