Stuttgarts Oberbürgermeister zwischen 1975 und 1996 wäre gerne Journalist geworden. Manfred Rommel schätzte die Medien, schrieb alle seine Reden selbst und war als Alt-OB als Kolumnist für die StZ tätig.

Stuttgart - Als er Ende 1996 sein Amt an der Spitze von Rathaus und Gemeinderat abgeben muss, weil er die Altersgrenze für Bürgermeister von 68 Jahren erreicht hat, da blickt er nüchtern zurück und prägt einen dieser Sätze, die ihn – zumindest hier in Stuttgart – unsterblich machen: „Ich bin nicht gerne Oberbürgermeister geworden, aber ich bin es gerne gewesen!“ Eigentlich will Manfred Rommel, Jahrgang 1928, in den Journalismus. Doch die Zeiten sind nicht so: Erwin Rommel, sein Vater, ist Berufssoldat, macht im Ersten Weltkrieg Karriere, dient von 1933 an mit Ehrgeiz und totaler Hingabe den Nationalsozialisten. Adolf Hitler macht ihn im Zweiten Weltkrieg zum Generalfeldmarschall, Vater Rommel wird zum Volkshelden stilisiert.