9. Spieltag Bundesliga am Samstag: Sechs Spiele, sechs Köpfe

Die Bayern spielen in Stuttgart, für einen Weltmeister kommt es zum Wiedersehen mit den alten Kollegen. Der BVB empfängt den 1. FC Köln und setzt auch auf einen Spieler, der sonst nicht so im Blickpunkt steht. Auf Schalke ruhen die Hoffnungen auf einen Rückkehrer.
Berlin - In Stuttgart kehrt ein Weltmeister zurück an die alte Wirkungsstätte, in Augsburg muss ein Trainerfuchs sein Können dringend beweisen. Und RB Leipzig wartet auf den ersten Treffer des "König des Nordens". Sechs Spiele, sechs Personalien, die es lohnt, im Blick zu haben.
1. FC Union Berlin - Eintracht Frankfurt (15.30 Uhr/Sky)
URS FISCHER: Die Eisernen aus Berlin Köpenick eilen von Rekord zu Rekord und erstaunen alle Experten. Der entscheidende Grund: Der erfahrene Schweizer Fußball-Lehrer Fischer hat mit viel Empathie aus dem Bundesliga-Lehrling Union einen standfesten Erstligisten geformt. "Er ist zu mir wie ein Vater, spricht immer mit mir", berichtete Stürmer Taiwo Awoniyi, der als Neuer sofort integriert wurde. Selbst das Ego von Ex-Nationalspieler Max Kruse bändigt der 54 Jahre alte Trainer. Sein Credo trotz des Höhenflugs: "Es gilt, unser Gesicht beizubehalten." Vor der neunten Saisonpartie gegen Eintracht Frankfurt steht Union schon bei 15 Punkten.
FC Augsburg - SC Freiburg (15.30 Uhr/Sky)
CHRISTIAN STREICH: Der Coach und seine Freiburger haben seit dem ersten Spieltag nicht mehr gewonnen, sie sind nahe an die Abstiegszone abgerutscht. Wäre der SC Freiburg nicht der SC Freiburg, würde der 55-Jährige wohl im Mittelpunkt von Diskussionen stehen. Das weiß auch Streich. Im Auswärtsspiel in Augsburg steht aber auch der Trainer unter Druck. Klare Kritik musste er sich vor dem Spiel nicht anhören. Er wurde stattdessen gefragt, ob er sich nicht wünschen würde, unabhängig von der Debatte um Joachim Löw einmal Bundestrainer zu werden. "Ich? Als deutscher Nationaltrainer?", so Streich: "Wissen Sie, wie viele Punkte wir gerade haben in Freiburg?" Es sind nur sechs aus acht Spielen.
Borussia Dortmund - 1. FC Köln (15.30 Uhr/Sky)
RAPHAEL GUERREIRO: Die konstanten Leistungen des Portugiesen werden beim BVB intern gewürdigt, in der Öffentlichkeit steht Raphael Guerreiro (26) oft im Schatten von Profis wie Mats Hummels oder Erling Haaland. "Er gehört bei uns zu den besten Fußballern. Wir sprechen intern sehr viel über ihn. Es ist eine Freude, wenn er auf dem Platz steht", lobte Sportdirektor Michael Zorc vor dem Spiel gegen den 1. FC Köln. BVB-Coach Lucien Favre schätzt den Europameister von 2016 vor allem wegen dessen Vielseitigkeit in Abwehr und Angriff. Auf der linken Seite beherrscht der 26 Jährige in verschiedenen Systemen jede Position. Favre: "Er ist sehr flexibel, ein wirklich guter Spieler."
RB Leipzig - Arminia Bielefeld (15.30 Uhr/Sky)
ALEXANDER SÖRLOTH: Nach seiner Verpflichtung feierte die Marketing-Abteilung von RB Leipzig Alexander Sörloth (24) als "König des Nordens". Die Leistungen des Norwegers waren bisher jedoch alles andere als majestätisch. Neun Spiele, kein Tor, keine Vorlage. Trainer Julian Nagelsmann warb bisher immer um Geduld mit dem Angreifer. Einen Tag vor Spiel gegen Bielefeld richtete er erstmals deutliche Worte an den Angreifer. "Es gibt einfach Stellschrauben, an denen er selbst drehen kann, was nichts mit Taktik zu tun hat. Das muss er schleunigst umsetzen", sagte Nagelsmann.
VfB Stuttgart - Bayern München (15.30 Uhr/Sky)
BENJAMIN PAVARD: Erstmals seit seinem Wechsel zum FC Bayern kehrt der Weltmeister zurück. "Ich hoffe, er ist noch einmal motivierter und kann seine Leistung abrufen. Er hat sich stark gesteigert und eine super Saison gespielt", sagte Trainer Hansi Flick. "Er kann offensiv Akzente setzen, weiß aber auch, wie man verteidigt. Er gibt uns genau die Dinge, die wir brauchen." Für 35 Millionen war Pavard (24) nach drei VfB-Jahren im Sommer 2019 zu den Münchnern gewechselt, sein Vertrag läuft dort bis zum 30. Juni 2024. Nach seiner Blessur aus dem Champions-League-Spiel gegen Salzburg gab Flick Entwarnung: Pavard ist fit und kann gegen den Ex-Club auflaufen.
Borussia Mönchengladbach - FC Schalke 04 (18.30 Uhr/Sky)
MARK UTH: Nach der 0:2-Heimniederlage gegen Wolfsburg platzte Mark Uth im Interview der Kragen. Offen prangerte der 29-Jährige Missstände im Kader und die Einstellung einiger Mitspieler an. Beim 2:2 gegen Mainz gelang dem im Sommer nach einer Leihe aus Köln zurückgekehrten Profi ein wunderschönes Freistoßtor. Doch auch der für Trainer Manuel Baum fast unverzichtbare Kreativ-Spielern hat noch Luft nach oben. Wenn er fit ist, ist er gesetzt, ob als offensiver Mittelfeldspieler oder Stürmer in vorderster Front.
© dpa-infocom, dpa:201127-99-490542/3
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