Trauben lesen, Reben anbinden und hacken – auf diese Arbeiten hat sich die Rolle der Frauen in Fellbacher Weinbergen lange Zeit beschränkt. Doch diese Zeiten sind wohl vorbei.

Fellbach - Frauen sind in den Fellbacher Weinbaubetrieben schon immer unverzichtbar gewesen. Niemand weiß das besser als Erika Beurer von den Landfrauen. Beurer ist ein „Wengertermädle“, das 1977 auch ein Jahr als Weinprinzessin durch Deutschland reiste. Im Gespräch mit Moderatorin Anja Off, die dieses Amt 40 Jahre später innehatte, nämlich 2017, erzählte Beurer am Mittwoch von der klassischen Arbeitsteilung: Die Frauen verkauften Obst und Gemüse auf dem Markt in Cannstatt oder Stuttgart, die Männer gingen in den Weinberg. „Trauben lesen, die Reben anbinden, hacken, das war alles Frauenarbeit – die Reben schneiden durften wir dagegen früher nicht“, sagt die resolute 64-Jährige. „Aber heut’ sind die Männer gottfroh, wenn mir des au machet.“