Der Stadtteil Stuttgart-Heumaden ist 900 Jahre alt geworden. Richtig feiern konnten die Menschen im Ort das aber noch nicht. Der Grund dafür ist freilich die Coronapandemie.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Heumaden - Bereits im vergangenen Jahr wollten die Heumadener das 900-jährige Bestehen ihres Stadtteils feiern. Vereine, Organisationen und Kirchengemeinden hatten ein Programm mit 15 Veranstaltungen auf die Beine gestellt. Doch gerade einmal zwei davon, darunter der Festakt im Januar 2020, fanden letztlich statt. Dann kam Corona und zwang die Menschen dazu, möglichst zu Hause zu bleiben und sich zu isolieren. Es ist fast auf den Tag genau ein Jahr her, dass das Organisationsteam entschied, das für Mitte September 2020 geplante große Fest im Ortskern um ein Jahr auf Herbst 2021 zu verschieben. Damals hätte wohl kaum einer der Verantwortlichen damit gerechnet, dass dieser Schritt noch einmal notwendig sein würde.

 

Doch genau das ist nun geschehen. Vor Kurzem traf sich die Planungsgruppe für das inzwischen in „900 + 1 Jahr-Heumaden“ umbenannte Fest, um über das weitere Vorgehen zu beratschlagen. Die 15 Organisatoren diskutierten coronakonform per Videokonferenz, ob das für den 24. bis 26. September geplante Jubiläumswochenendes realistisch ist und wenn ja, unter welchen Voraussetzungen. Darüber informiert die Planungsgruppe in einer Pressemitteilung.

Wird das Fest noch einmal umbenannt?

Die Hemmnisse liegen auf der Hand. Dort, wo man die Gäste bewirtet oder wo die Vereine in Form verschiedener Darbietungen ihr Können zeigen, würde es unweigerlich eng werden, wodurch sich das Infektionsrisiko erhöht. Hinzu kommt, dass sich sämtliche Chöre des Liederkranzes an dem Jubiläumsprogramm beteiligen wollen. Doch sie konnten etwa eineinhalb Jahre lang nicht gemeinsam üben, erst vor Kurzem wurde der Probenbetrieb wieder aufgenommen. Auch ist der weitere Verlauf der Pandemie derzeit kaum abschätzbar, nach den Sommerferien könnten die Coronafallzahlen wieder deutlich steigen. Auch diese Unsicherheit stehe dem Fest entgegen, schreibt das Organisationsteam und fügt hinzu: „Manche Planungen müssten noch vor den Ferien beginnen und wären dabei auch mit finanziellen Investitionen verbunden. Eine sehr kurzfristige Absage würde also hohe Verluste einbringen.“

Und so sei nach „ausgiebigen, sehr konstruktiven Diskussionen“ beschlossen worden, das Hauptfestwochenende „900 + 1 Jahr Heumaden“ auf das kommende Jahr, genauer gesagt auf die Tage vom 23. bis 25. September 2022, zu verschieben. Ob das Fest dann „900 + 2 Jahre Heumaden“ heißen werde oder vielleicht einen anderen Namen bekomme, soll bei der nächsten Sitzung der Planungsgruppe Ende November 2021 entschieden werden, heißt es in der Mitteilung.