Wir erklären Ihnen, ab wie vielen Jahren der beliebte Online-Shooter spielbar ist und geben nützliche Tipps für Eltern im Umgang mit dem Game.

Digital Desk: Lukas Böhl (lbö)

Was ist Fornite?

Fortnite ist ein onlinebasierter Shooter, der vor allen Dingen für seinen kostenlosen Spielmodus „Battle Royale“ bekannt ist. Darin treten 100 Kontrahenten gegeneinander an, bis nur noch ein Spieler übrigbleibt und somit das Spiel für sich entscheidet.

 

Fortnite: Altersfreigabe ab 12

Fortnite erschien im Sommer 2017 zunächst als kooperativer Surival-Shooter. Damals erteilte die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) eine Altersfreigabe von 12 Jahren für den stationären Handel. Etwas später erschien dann aber die kostenlose Onlineversion „Battle Royale“, für die zunächst keine Altersüberprüfung vom Entwickler eingereicht worden war.

Anbieter von Spielen, die diese ausschließlich online vertreiben, fallen in Deutschland nicht unter die Kennzeichnungspflicht des Jugendmedienschutz-Staatsvertrages, sondern stehen selbst in der Verantwortung, den Jugendschutz zu gewährleisten.

Im Sommer 2019 entschied sich Epic Games, das Entwicklerstudio hinter Fortnite, schließlich doch dazu, die aktuelle Version des Spiels bei der USK zur Prüfung einzureichen. Dort gelangte man zu dem Ergebnis, dass alle Modi des Spiels für Kinder ab 12 Jahren geeignet sind.


Wieso ist Fortnite trotz der Gewalt ab 12 Jahren?

Die USK hat für die Einstufung von Spielen in die verschiedenen Altersgruppen gewisse Maßstäbe entwickelt. Für die Altersfreigabe ab 12 Jahren wird den Kindern und Jugendlichen die Fähigkeit zugesprochen, zwischen Spielwelt und Wirklichkeit stärker unterscheiden zu können, als dies bei jüngeren Altersgruppen der Fall ist.

So können zwar durchaus Gewalt oder Sex eine Rolle in den Spielen einnehmen, diese sollten aber weder verstörend noch in irgendeiner Form desorientierend sein. Da die grafische Darstellung in Fortnite recht märchenhaft anmutet und auf die Demonstration von überzogener Gewalt verzichtet wird (Leichen verschwinden), sollen selbst jüngere Spieler nach Einschätzung der USK die Inhalte nicht auf ihre Lebenswelt projizieren.

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Mediennutzung selbst im Blick behalten

Auch wenn die offizielle Prüfstelle der Unterhaltungssoftware zu dem Ergebnis kommt, dass Fortnite bereits ab 12 Jahren geeignet ist, entbindet das Eltern nicht von der Verantwortung, bei der Mediennutzung ihrer Kinder genauer hinzusehen.

Die Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW kommt in ihrer pädagogischen Beurteilung unabhängig von der USK-Einstufung zu einer Altersempfehlung ab 14 Jahren. Darin wird unter anderem bemängelt, dass Gewalt als einziger Weg zum Sieg im Spielmodus „Battle Royale“ führt. Kritisch werden auch der Sprachchat und die In-Game-Käufe, also kostenpflichtige Extrainhalte, betrachtet. Zwar können mit Letzteren lediglich die Charaktere optisch verschönert werden, dadurch könnte jedoch gerade bei jüngeren Spielern Druck entstehen, mit anderen mithalten zu müssen.

Zum Thema Sprachchat schreibt die Initiative „Schau hin!“: SpielerInnen können mit Fremden aus aller Welt in Kontakt treten – ohne irgendeine Form der Moderation oder Schutzmechanismen vor unerwünschten und unangemessenen Kommentaren und Fragen.“ (Quelle)

Es ist wichtig, die Jugendlichen für solche Themen zu sensibilisieren und offen darüber zu sprechen. Am Ende des Tages obliegt es natürlich den Eltern selbst, welche Spielinhalte sie für angemessen für ihre Kinder halten. Doch je besser Sie über die Mediennutzung und die darin vorkommenden Inhalte Bescheid wissen, desto informierter können Sie eine Entscheidung dafür oder dagegen treffen.

Dazu kann es nicht schaden, auch mal eine Runde mit dem Kind zu spielen. Das fördert nicht nur das Verständnis für die Funktionsweise solcher Spiele, sondern auch für den Reiz, der davon ausgeht.


Wissenswertes über Fortnite für Eltern

Account-Erstellung: Um Fortnite online spielen zu können, braucht man einen Account. Dieser kann ganz einfach mit einer E-Mail-Adresse erstellt werden. Dabei wird das Alter des Spielers nicht überprüft.

Spielinhalte: Fortnite besitzt verschiedene Spielmodi. In erster Linie geht es aber darum, die Kontrahenten mit Waffen zu eliminieren. Diese sind entweder computergesteuerte Zombies oder andere Gamer jeden Alters aus aller Welt. Die grafische Darstellung ist comichaft und bunt. Beim Tod eines Gegners wird auf die Darstellung von Blut verzichtet. Die Leiche verschwindet und es hinterbleiben lediglich die gesammelten Ausrüstungsgegenstände.

Kindersicherung: Mithilfe der Kindersicherung können bestimmte Funktionen wie der Chat in Fortnite ausgeschaltet werden, um das Spielerlebnis sicherer zu gestalten. Wie genau das funktioniert, erfahren Sie im Leitfaden von Epic Games.

Geräteverfügbarkeit: Mittlerweile ist Fortnite auf nahezu allen Plattformen spielbar: PC, PlayStation, XBOX und Smartphone. Wenn Sie Ihrem Kind also verbieten, am PC zu spielen, könnte es theoretisch weiterhin über das Smartphone zocken.

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