Kreisräte freuen sich über die Nullrunde bei den Müllgebühren, ärgern sich aber über Fehler bei der Systemumstellung.

Ludwigsburg - Die Nullrunde bei den Müllgebühren war von den Kreistagsmitgliedern bereits vor zwei Wochen im Ausschuss für Umwelt und Technik wohlwollend zur Kenntnis genommen worden. Entsprechend groß war auch die Freude im Gesamtgremium am Freitagnachmittag. Zumal auch im Jahr 2023 aller Voraussicht nach nicht an der Gebührenschraube gedreht werden soll. „Und das, obwohl uns vergangenes Jahr noch gesagt wurde, dass Prognoseberechnungen nicht möglich sind.“ Diese Anmerkung ließ sich Rainer Gessler von den Freien Wählern dann doch nicht nehmen.

 

Ein Thema in den Redebeiträgen fast aller Fraktionen zur Abfallgebühren-Kalkulation war der im September begonnene Tausch der Mülltonnen. Der sei für die Bürger eine Belastung, betonte Ernst Morlock von der SPD. „Es klappt vieles, aber leider nicht alles.“

„Die AVL hätte es besser gemacht“

Sogenannte Behältergemeinschaften von Nachbarn haben zusätzlich zu ihren bisherigen 1100-Liter-Flach-Behältern mehrere 240-Liter-Tonnen mit gelbem Deckel vor die Haustür gestellt bekommen. Fehler passieren, erklärte Morlock. Besonders ärgerlich sei es jedoch, dass die dualen Systeme und deren beauftragte Entsorgungsunternehmen nicht dem Rat gefolgt sind und beispielsweise die Daten über Behältergemeinschaften vor der Auslieferung der Tonnen bei der AVL abgefragt hatten.

Für Doris Renninger von den Grünen steht jedenfalls fest: „Die AVL hätte es besser gemacht, denn sie hat die Daten.“ Abzuschätzen, wer wie viele Tonnen brauche, sei „Käse“. Und die Aussicht, dass Bürger noch bis Januar auf den überschüssigen Tonnen sitzen bleiben, schmeckt weder Renninger noch Morlock. Sie bitte darum, dass früher nachgebessert werde, so die Grüne. Generell klappe die Systemumstellung im östlichen Landkreis besser als im westlichen – zumindest ist das Morlocks Eindruck. „Und das Schlimme ist: Die Bürger lasten das alles zu Unrecht der AVL an.“