Die Deutschen trinken weniger Bier - und die Brauereien und Bierlager in Deutschland setzen entsprechend weniger ab. Laut Statistischem Bundesamt sank der Bierabsatz 2019 um 1,9 Prozent auf 9,2 Milliarden Liter.

Stuttgart - Die Deutschen trinken weniger Bier - und die Brauereien und Bierlager in Deutschland haben im vergangenen Jahr entsprechend weniger abgesetzt. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte, sank der Bierabsatz 2019 auf 9,2 Milliarden Liter. Das waren demnach 1,9 Prozent oder knapp 180 Millionen Liter weniger als im Vorjahr. 

 

Gut 80 Prozent des Bierabsatzes waren für den Inlandsverbrauch bestimmt, knapp 20 Prozent für den Export. Einzig beim Export in Staaten außerhalb der EU verbuchten die Brauereien ein leichtes Plus von 3,4 Prozent auf 0,7 Milliarden Liter. 

Seit 1993 ging der Bierabsatz nach Angaben der Statistiker insgesamt um zwei Milliarden Liter oder fast 20 Prozent zurück. Dabei nahm der versteuerte Inlandsabsatz sogar um fast 30 Prozent ab, „wogegen sich der steuerfreie Absatz (Exporte und Haustrunk) in diesem Zeitraum mehr als verdoppelt hat“.

Sommer erreicht nicht den Absatz des Vorjahres

„Die Zahlen belegen, dass 2019 für unsere Branche ein forderndes Jahr war“, erklärte der Geschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes, Holger Eichele. Trotz überdurchschnittlich vieler Sonnenstunden habe der Sommer nicht den Absatz des Vorjahres erreicht. „Auch fehlten im letzten Jahr Sport-Großereignisse wie etwa eine Fußball-WM“, erklärte Eichele weiter. Er kritisierte aber, dass „das stark wachsende Segment der alkoholfreien Biere abermals nicht eingerechnet“ wurde. Der Marktanteil liege bei sieben Prozent.

Neben der demografischen Entwicklung würden „auch der allgemeine Kostendruck und der anhaltende Preisdruck des Handels“ die Branche weiter belasten, dennoch bleibt der deutsche Biermarkt laut Eichele „bei der Produktionsmenge und einer Vielfalt von über 6500 verschiedenen Biermarken mit großem Abstand die Nummer Eins in Europa“.