Der Tod ist zu einem logistischen Problem geworden. Können wir das als Gesellschaft emotional ertragen? Wir müssen wohl neue Rituale beim Sterben und in der Trauer finden, sagt StZ-Autorin Hilke Lorenz.

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Stuttgart - Es ist kein Gutenachtgespräch, wie man es oft führt, von dem Mechthild Schroeter-Rupieper erzählt. Vor ein paar Tagen sagte die 55-Jährige abends vor dem Einschlafen zu ihren Mann: „Wenn ich jetzt in dieser Zeit sterbe, dann wünsche ich mir, dass ihr mit meiner Urnenbestattung noch etwas wartet, bis man eine größere Abschiedsfeier machen kann. Und ich fände es übrigens schön, ihr würdet meine Urne bemalen.“ Als Ehemann einer renommierten Trauerbegleiterin verstand der Angesprochene sofort, was seine Frau ihm sagen wollte. „Klar“, sagte er. „Wir stellen dann deine Urne so lange auf den Flügel, bis man wieder bestatten darf.“ In Nordrhein-Westfalen ist das möglich.