Der Ex-SPD-Parteichef Oskar Lafontaine beendet seine Zeit als Politiker mit einer Anti-Kriegs-Rede. Seine Saar-Linken aber liegen am Boden.

Schon seltsam, wenn nach einer so flammenden Abschiedsrede und nach 66 Jahren in der Politik der Fraktionschef der Linkspartei im Saarland, Oskar Lafontaine, vom Rednerpult im Landtag von Saarbrücken tritt und eine Saaldienerin sofort das Pult mit Desinfektionsmittel reinigt – obwohl der Beifall noch brandet. 25 Minuten lang hat Lafontaine in der letzten Sitzung des Landtags vor der Wahl am 27. März eine Anti-Kriegsrede gehalten. Das Saarland tauchte kaum auf, trotzdem war der Applaus im Plenum fraktionsübergreifend und minutenlang. Lafontaine, einst SPD-Ministerpräsident an der Saar, SPD-Parteichef, Bundesfinanzminister, Rivale von Gerhard Schröder und Mitbegründer der Linkspartei wird nach der Landtagswahl Privatmann sein. Er kandidiert nicht mehr und ist mit seiner Partei und vor allem dem saarländischen Linken-Landesverband so überkreuz, dass er dessen Kandidaten nicht unterstützen will.