Zweimal Silber, einmal Bronze – die deutschen Alpinen haben bei der WM in den USA ihr Ziel erreicht. Doch diese Ausbeute war für die teure Sparte auch ein Muss, meint StZ-Redakteur Dominik Ignée.

Sport: Dominik Ignée (doi)

Stuttgart - Das Ziel ist erreicht. Drei Medaillen hatte der deutsche Skiverband (DSV) als WM-Vorgabe ausgegeben, und diese drei Auszeichnungen befinden sich nun im Gepäck. Es war Glück dabei, weil der Österreicher Marcel Hirscher ausfiel und Felix Neureuther damit noch zu Slalom-Bronze kam, aber so ist der Sport.

 

Und so feierten Neureuther als Dritter und Fritz Dopfer als Zweiter eines packenden Slaloms hochverdient ihren Doppelschlag beim Sieg des Franzosen Jean-Baptiste Grange. Die erste DSV-Medaille hatte Viktoria Rebensburg besorgt, die im Riesenslalom fulminant Silber holte.

Im Jahr eins nach Maria Höfl-Rieschs Karriereende hat sich die deutsche Mannschaft also ordentlich aus der Affäre gezogen. Dopfer und Neureuther gehören der absoluten Spitze an, und Rebensburg hält auch ihr Niveau. Doch darf nicht vergessen werden, dass es noch Baustellen gibt. Die deutschen Abfahrer befinden sich auf einem passablen Weg, benötigen aber noch Zeit, um mit den Besten mitzuhalten. Wenig Hoffnung auf bessere Zeiten machen dagegen die DSV-Frauen – denn außer Rebensburg ist keine von ihnen siegfähig. Vor allem im Slalom sind die Defizite sichtbar.

Die drei Medaillen sind zwar beruhigend – aber auch enorm wichtig gewesen. Durch das Sommertraining in Chile oder Neuseeland ist keine DSV-Sparte so teuer wie die alpine. Sie ist selbst ohne Maria Höfl-Riesch zum Erfolg verdammt – deshalb waren die Verantwortlichen nach den Slalom-Medaillen auch so erleichtert. Sie haben noch einmal mächtig Glück gehabt.