Weil sich Besucher nicht an die Coronaregeln gehalten haben, hat die evangelische Kirchengemeinde Stuttgart-Vaihingen das Gelände an der Waldburgstraße wieder abgeriegelt. Was bedeutet das für die Waldheimferien im Sommer?

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Vaihingen - Es ist ein kurzes Vergnügen gewesen. Am Ostermontag hatte die evangelische Kirchengemeinde Stuttgart-Vaihingen ihr Waldheimgelände am Ende der Waldburgstraße für die Öffentlichkeit geöffnet. Denn es sei ein beliebter Spiel- und Erholungsort. Man habe den Familien und insbesondere den Kindern einen Ort in der Natur anbieten wollen, wo sie schöne Stunde verbringen, sich bewegen, gern auch picknicken können. Gerade jetzt in der Pandemie sei das wichtig, sagt Heike Elsäßer, die Vorsitzende des Kirchengemeinderats.

 

Schilder hätten darauf hingewiesen, dass die geltenden Coronaregeln einzuhalten seien. Dazu gehöre vor allem auch, dass zu anderen Familien Abstand gehalten werde, um das Infektionsrisiko nicht unnötig zu erhöhen. Und genau das sei nicht immer beachtet worden.

Die Kirchengemeinde sei verantwortlich

Die Hausmeisterin hat vermehrt beobachtet, dass sich Familien dort getroffen haben, dass Bänke zusammengeschoben wurden, dass eben kein Abstand zueinander gehalten wurde“, sagt Heike Elsäßer. Zudem seien Kinder ohne Aufsichtsperson auf das Gelände gekommen und hätten sich dann teilweise auch nicht um die Coronaregeln geschert. „Die Hausmeisterin hat immer wieder Waldheimbesucher angesprochen und darum gebeten, Abstand zu halten“, sagt die Vorsitzende des Kirchengemeinderats. Doch nicht immer habe sie Gehör gefunden. „Wir mussten reagieren.“

In dieser Woche wurde das Thema im Verwaltungsausschuss besprochen. Und schweren Herzens habe man sich dazu entschieden, das Waldheimgelände wieder dichtzumachen. In der Pressemitteilung heißt es dazu: „Da die Kirchengemeinde in diesem Fall mitverantwortlich ist für die Einhaltung der Bestimmungen, sieht sie sich gezwungen, das Gelände ab sofort bis auf Weiteres wieder zu schließen. Wir bedauern diesen Schritt sehr, sehen aber zurzeit keine andere Möglichkeit und bitten um Verständnis.“

Corona schränke das Gemeindeleben an vielen Stellen ein

„Unsere Hausmeisterin kann nicht den ganzen Tag dastehen und aufpassen. Wir waren angewiesen auf die Mithilfe der Besucher. Da diese teilweise ausblieb, blieb uns keine andere Wahl“, erklärt Elsäßer. Sie verweist auch darauf, dass aufgrund der hohen Sieben-Tages-Inzidenz in Stuttgart – sie liegt noch immer deutlich über der 200er-Marke – zum Beispiel bei Gottesdiensten in der Gemeinde derzeit strenge Auflagen gelten. „Wir dürfen nur im Freien feiern, und achten auch da immer auf Abstand“, sagt die Kirchengemeinderatsvorsitzende. Und alle Kreise und Gruppen der Gemeinde seien abgesagt. „Da können wir es nicht zulassen, dass auf unserem Waldheimgelände diese Regeln einfach ignoriert werden“, sagt Elsäßer. Schließlich würden Abstands- und Hygieneregeln auch auf städtischen Spielplätzen gelten. Dort würde die Polizei kontrollieren, dass diese auch eingehalten werden.

Wann das Gelände wieder für die Öffentlichkeit öffnet, ist ungewiss und vor allem abhängig von dem weiteren Verlauf der Pandemie in Stuttgart. An den geplanten Waldheimferien im Sommer hält die Gemeinde aber freilich fest. „Wir wissen derzeit noch nicht, in welcher Form diese stattfinden können, aber wir planen fest damit“, sagt Elsässer.

Derzeit gibt es für beide Abschnitte in den Sommerferien noch freie Plätze im evangelischen Waldheim Vaihingen. Alle Infos dazu und die Unterlagen sind auf der Homepage der Gemeinde zu finden.