Nach dem Absturz eines Militär-Transportflugzeugs vom Typ Airbus A400M mit vier Toten in Spanien verlangt die Regierung in Madrid eine lückenlose Aufklärung des Unglücks.

Sevilla - Nach dem Absturz eines Militär-Transportflugzeugs vom Typ Airbus A400M mit vier Toten in Spanien verlangt die Regierung in Madrid eine lückenlose Aufklärung des Unglücks.

 

"Das Beste ist, wenn die Verantwortlichen von Airbus der Öffentlichkeit berichten, was geschehen ist", sagte Ministerpräsident Mariano Rajoy am Samstagabend. Der Absturz in Sevilla am Samstagmittag war der erste Absturz eines A400M. Die viermotorige Turboprop-Maschine gilt als eines der modernsten militärischen Transportflugzeuge der Welt.

Der erste und bislang einzige A400M der Bundeswehr bleibt nach dem Unglück vorerst am Boden. Das entschied der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Karl Müllner. Demnach soll das Flugzeug mindestens so lange nicht mehr verwendet werden, bis die Ursache für den Absturz in Spanien geklärt ist. Ein Sprecher der Luftwaffe sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Wir werden uns die Ursache für diesen Absturz ganz genau anschauen und kein Risiko für unser Personal eingehen."

Die brandneue Maschine war gegen 13 Uhr vom Flughafen in Sevilla zu einem Testflug gestartet, wenig später auf ein Feld gestürzt und in Flammen aufgegangen. Zur Ursache des Unglücks gab es zunächst keine Angaben. "Wir können nicht genau sagen, was passiert ist", sagte Rajoy.

Alle Toten arbeiteten für Airbus Defense & Space

Vier der sechs spanischen Besatzungsmitglieder waren getötet worden, die beiden anderen wurden schwer verletzt aus den brennenden Trümmern gerettet. Dies gab der Präfekt von Andalusien, Antonio Sanz, bekannt. Alle arbeiteten für den Hersteller Airbus Defense & Space. Nach dessen Angaben setzte die Besatzung kurz vor dem Absturz einen Notruf ab. Das spanische Verkehrsministerium leitete eine Untersuchung ein.

In Sevilla werden die Transportflugzeuge montiert und getestet, ehe sie an die Luftstreitkräfte diverser Staaten übergeben werden. Die verunglückte Maschine sollte im Juni an die Türkei gehen.

Airbus hat den A400M bislang an fünf Staaten ausgeliefert: Großbritannien, Malaysia, Deutschland, Frankreich und die Türkei.

Deutschland hat insgesamt 53 Maschinen bestellt. Der A400M zählt zu den Pannen-Projekten der Bundeswehr. Die Entwicklung der Militärmaschine hatte sich um Jahre verzögert. Außerdem ist das Flugzeug teurer geworden als zunächst geplant.