Den Autobauern wird es zu bunt: Daimler, BMW und Co. wollen ihre Preise an den ADAC zurückgeben, sollten sich die neuen Manipulationsvorwürfe bestätigen. Indes schafft der Automobilverband den Posten eines "Chief Compliance Officers".

Den Autobauern wird es zu bunt: Daimler, BMW und Co. wollen ihre Preise an den ADAC zurückgeben, sollten sich die neuen Manipulationsvorwürfe bestätigen. Indes schafft der Automobilverband den Posten eines "Chief Compliance Officers".

 

Stuttgart - Nach weiteren Manipulationsvorwürfen beim ADAC hat nun auch der Autobauer Daimler angekündigt, seine Preise zurückgeben zu wollen. „Wenn sich die Vorwürfe der Manipulation durch die Untersuchungen bestätigen, werden wir alle „Gelben Engel“ definitiv zurückgeben“, kündigte eine Sprecherin am Freitag in Stuttgart an und bestätigte einen Bericht der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“.

„Die Preise hätten dann jeden Wert verloren.“ Zuvor hatte die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, BMW sei bei der Wahl zum „Lieblingsauto der Deutschen“ bevorzugt worden. Der bayrische Hersteller hatte daraufhin bereits betont, seine Auszeichnungen zurückgeben zu wollen, sollten die Berichte stimmen.

ADAC verabschiedet Zehn-Punkte-Plan

Wenn sich der Verdacht bestätigt, wollen die Hersteller alle ADAC-Preise zurückgeben. Eine entsprechende Erklärung sei schon vorbereitet. Sie gelte für den Fall, dass der ADAC bei der Wahl zum „Lieblingsauto der Deutschen“ nicht nur die Teilnehmerzahlen geschönt, sondern auch die Reihenfolge der Sieger manipuliert hat. Der ADAC hat die Prüfungsgesellschaft Deloitte mit einer Untersuchung beauftragt. Die Ergebnisse werden Anfang nächster Woche erwartet.

Indes hat der Autoclub einen Zehn-Punkte-Plan zum angekündigten Reformkurs beschlossen. So werde die Funktion eines Chief Compliance Officers (CCO) geschaffen, teilte der ADAC am Freitag in München mit. Dieser solle künftig auf die Einhaltung von Verhaltensrichtlinien achten und eventuelle Verstöße aufdecken. Zudem will der ADAC eine externe Website freischalten, auf der Mitglieder - auch anonym - auf Missstände hinweisen könnten. Der ADAC brauche eine Zäsur, sagte sein Präsident Peter Meyer.