„Ab heute bleiben wir immer zusammen, okay?“ Mit diesen Worten von Heike Makatsch wurde Viva 1993 aus der Taufe gehoben. 25 Jahre später wird das Pflichtprogramm der 90er endgültig abgewickelt. Wer bei Viva seine ersten Schritte machte, verspürt Wehmut.

Stuttgart - Als der Musikfernsehsender Viva 1993 auf Sendung ging, begann alles mit einer inständigen Bitte an das junge Publikum. Heike Makatsch, Moderatorin der ersten Stunde, appellierte: „Wir sind mehr als nur ein Fernsehsender, denn wir sind euer Sprachrohr und euer Freund, und ab heute bleiben wir für immer zusammen, okay?“ Was als Hoffnung begann – dem damals übermächtig erscheinenden US-Musiksender MTV Paroli zu bieten – setzte sich schon bald bei den jungen Zuschauern durch. Doch 25 Jahre später – und in Zeiten von Musikstreaming – hat sich das Konzept überlebt. Viva wird abgewickelt.

 

Beim Sendestart am 1. Dezember 1993 sah alles noch ein wenig anders aus als heute. Mit strenger Hornbrille auf der Nase und weißem Rollkragenpulli unter dem Hemd grüßte Stefan Raab vom Bildschirm; das Viva-Set hatte noch keinen coolen Lounge-Look, sondern eher den eines nicht ganz aufgeräumten WG-Zimmers. Eine künftige Konstante aber tauchte zur Geburtsstunde des Senders auf: der Moderator Mola Adebisi, samt seinem Markenzeichen, den Dreadlocks. Bis 2004 blieb er Viva treu.

Wir wollten anfangs sehr hip sein

Adebisi, der im Alter von 20 Jahren bei dem Sender anheuerte, erinnerte sich 2003, zum zehnjährigen Bestehen von Viva, an die etwas holprigen Anfänge. „Wir wollten anfangs sehr hip sein und haben eine Jugendsprache kreiert, die so aber keiner sprach.“

Nicht nur Makatsch und Adebisi machten bei Viva die ersten Karriereschritte, auch Maschinengewehr-Schnauze Sarah Kuttner, Schauspielerin Jessica Schwarz und natürlich TV-Legende Stefan Raab standen bei Viva das erste Mal vor der Kamera. Entsprechend wehmütig fiel der Abschied aus: „Schüssi Viva!“, twitterte zum Beispiel Sarah Kuttner. „Du hast mir viel Spaß gemacht.“