Eine Veranstaltungszentrum mit Festwiese, Hostel und eine neue Soccerhalle – im Adelberger Gemeinderat hat niemand etwas gegen die Investorenpläne einzuwenden. 2021 sollen im Klosterpark die Bagger rollen.

Adelberg - Ja, die Sache mit dem Klosterpark und dem Adelberger Wellenhallenbad, die hat sie praktisch ununterbrochen seit jenen Tagen begleitet, als sie zum Jahresbeginn 2010 erstmals im Wahlkampf um den Bürgermeisterposten in der Schurwaldgemeinde stand, sagt Carmen Marquardt. Kein Wunder, dass die im Frühjahr mit fast drei Vierteln er Wählerstimmen wiedergewählte Rathauschefin froh ist, dass nun so richtig Bewegung gekommen ist in die Neuplanungen für das Areal des Klosterparks. Nicht nur für die seit Jahren brachliegenden Badgebäude, die einst als erstes Wellenhallenbad Deutschlands gebaut und später in Montemaris umbenannt wurden, sondern für das gesamte Areal des sogenannten Klosterparks, inklusive des Mitte 2011 geschlossenen Campingplatzes.

 

Marquardt: Investor ist „sehr offen für Anliegen der Gemeinde“

Dort will laut dem jetzt im Gemeinderat vorgelegten Masterplan ein Investor, der das gesamte Gelände aufgekauft hat, unter anderem ein neues Veranstaltungszentrum bauen, ein Tagungs- und Seminargebäude für maximal 600 Gäste samt Festwiese. Neu entstehen soll direkt daneben auch ein Hostel mit gehobenem Niveau und zwei Gebäude mit Wohnungen für Bedienstete. Neben den Bauten der Spieleland- und der Eislaufhalle, die im Sommer auch künftig Elektro-Kartbahn bleiben wird, und die bestehen bleiben, ist eine neue Soccerhalle geplant, eine offene Halle für Fußball. Noch nicht klar sind die Pläne des Investors für die Gebäude des einstigen Wellenbades. Möglicherweise wird dort im Bereich des einstigen Restaurants das Café Adelbar einziehen, dessen Domizil im ehemaligen Haus des Gastes abgerissen. Die im Bereich der einstigen Campingplatzeinfahrt verlaufende Erschließungsstraße wird anschließend auf die Südseite der Hauptbauten verlegt.

Im nordwestlichen Bereich des Geländes ist ein Betriebshof geplant, in dem sich möglicherweise auch noch Raum findet für eine vom örtlichen Bauhof benötigte Unterstellhalle. Hier sei, sagt die Adelberger Bürgermeisterin, der Investor – wie in allen andere Belangen – „sehr offen für die Anliegen der Gemeinde“. Das gelte auch für die Auswirkungen der Neubauten auf Mensch und Natur.

Uneingeschränkte Zustimmung im Gemeinderat

Unter anderem mit Bezug auf das geplante Veranstaltungszentrum ist ein Lärmgutachten angefertigt worden. Der Bau sei so gestaltet, dass die Gebäudefronten als Schallschutz in Richtung des angrenzenden Wohngebiets wirkten.

Klar sei im Übrigen, dass auf dem Areal des Klosterparks kein Wohngebiet entstehe, die bisher geplanten Wohnungen seien für Mitarbeiter wie Hausmeister oder andere Bedienstete vorgesehen. In dieser Hinsicht gebe es in Adelberg durchaus Empfindlichkeiten, angesichts der Tatsache, dass eben jenes angrenzende Wohngebiet nachträglich anno 1996 zu einem solchen erklärt worden war, nachdem dort zuvor nur Ferienhäuser erlaubt waren. Da hätten sich einige Vorbesitzer durchaus übers Ohr gehauen gefühlt, die damals die später deutlich wertvoller gewordenen Grundstücke vergleichsweise billig abgegeben hatten, sagt Carmen Marquardt: „Da haben wir aus der Vorgeschichte unser Päckchen mitzutragen.“

Im Adelberger Gemeinderat ist der überarbeitete Masterplan für den Klosterpark auf uneingeschränkte Zustimmung gestoßen. „Da gibt es keinerlei Gegnerschaft“, sagt die Bürgermeisterin. Geplant ist, dass – nach Erledigung der verbliebenen bürokratischen Hürden – im Jahr 2020 zunächst die neue Erschließungsstraße gebaut wird. Als erster Neubau entsteht dann voraussichtlich das Veranstaltungszentrum samt Festwiese. Die Hoffnung hier: „Ab 2021 sollen die Bagger rollen“.