8,8 Hektar Fläche umfasst das Wohngebiet Am Adelsbach in Winnenden, das nun bebaut werden kann. Diese Woche wurde es nach Abschluss der Erschließung freigegeben. In zwei bis drei Jahren kann es komplett bebaut sein.

Manteldesk: Thomas Schwarz (hsw)

Winnenden - Es ist bereits dunkel, als sich am Dienstagabend auf dem Quartiersplatz im neuen Wohngebiet Am Adelsbach I eine Gruppe von Menschen trifft. Noch steht kein Gebäude auf dem 8,8 Hektar großen Gelände, allerdings sind die Straßen und die Straßenbeleuchtung fertig. Im Schein der LED-Lampen berichtet der Winnender Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth, was seit Mai 2018 hier alles geschehen ist. Nahezu der gesamte Gemeinderat ist zu dem Termin erschienen, der direkt vor der Sitzung an diesem Abend anberaumt wurde. Seit Jahren ist das Bauprojekt ein Thema. Zurzeit ist es das größte im Kreis, nur die Hangweide in Kernen könnte größer werden.

 

Ein „Wohngebiet der Superlative“

Von einem „Wohngebiet der Superlative“ spricht das Stadtoberhaupt. Von den 8,8 Hektar Fläche sind 4,7 Hektar Wohnfläche, 2,1 Hektar Verkehrsflächen und 1,9 Hektar öffentliche Grünflächen. „Das Wohngebiet Adelsbach I bildet den künftigen grünen Ortsrand von Winnenden und liegt zentral in fußläufiger Erreichbarkeit zur Innenstadt“, sagt Holzwarth, der zu dem Termin mit dem Fahrrad vom Rathaus gekommen ist. Selbst zu Fuß ist man in kurzer Zeit mitten in der Kernstadt. Das Gebiet Adelsbach I liegt zwischen deren Rand am Hungerberg und dem Teilort Hertmannsweiler.

Insgesamt werden Am Adelsbach I künftig rund 650 Menschen wohnen. Es werden rund 100 Einfamilienhäuser entstehen, dazu 150 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern sowie 45 Pflegeplätze und zwölf betreute Wohnungen, die von der Evangelischen Heimstiftung errichtet werden. Das geplante Wolfgang-Wanning-Stift wird eine Dependance des Seniorenheims Haus im Schelmenholz. Für die jüngsten Bewohner baut wiederum die Stadt im Wohngebiet: Sie errichtet hier eine Kindertagesstätte.

Umweltfreundliche Energieversorgung

Die Erschließung des Geländes sei völlig reibungslos abgelaufen und noch vor dem geplanten Fertigstellungstermin abgeschlossen gewesen. Der Oberbürgermeister verweist auf den Umstand, dass rund 12 500 Kubikmeter Oberboden, der zur Erschließung abgetragen wurde, in die Nachbargemeinde Berglen gebracht und dort wieder „eingebaut“ worden sei. „Dieser Boden ist ein ausgezeichneter CO2-Speicher. Es wäre schade darum gewesen, ihn einfach zu entsorgen“, so Holzwarth.

Was die Energieversorgung des neuen Gebiets angeht, wurde diese nach umweltfreundlichen Gesichtspunkten geplant. Die Heizzentrale der Hungerbergschule wird die Mehrfamilienhäuser im westlichen Teil des Gebietes versorgen. Zurzeit wird die Heizung, die aus einem Gas- und einem Holzpelletkessel besteht, um ein Blockheizkraftwerk, das auch Strom produziert, und je einen zweiten Gas- und Pelletkessel erweitert. Ergänzt wird die Anlage durch einen 40 Kubikmeter großen Pufferspeicher. Sie sei dreimal so effizient wie eine rein fossile Heizung.

Für Adelsbach II ist in Zukunft noch Platz

„In zwei bis drei Jahren wird das Wohngebiet fertig bebaut sein“, schätzt Markus Schlecht, der Leiter des Stadtentwicklungsamtes. Wann die Erweiterung Am Adelsbach II kommt, steht noch nicht fest, allerdings, wo: weiter entlang des Gebiets Hungerberg in Richtung der B 14.