Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) empfängt am Dienstag in Stuttgart Vertreter aus Adelsfamilien in Baden-Württemberg – die SPD übt daran Kritik.

Stuttgart - Die SPD sieht die Einladung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) an Vertreter von Adelsfamilien kritisch. „Es sei den Angehörigen der baden-württembergischen Adelsfamilien gegönnt, vom Ministerpräsidenten zu einem Abendessen empfangen zu werden“, sagte SPD-Fraktionschef Andreas Stoch mit Blick auf den für Dienstagabend geplanten Empfang im Neuen Schloss in Stuttgart. „Für unser Land wäre es indessen ein echter Fortschritt, wenn Kretschmann sich mit demselben Herzblut um die Belange und Interessen der hart arbeitenden Beschäftigten kümmern würde.“

 

Einladung zum Dank

Kretschmann hat rund 70 Vertreter aus Adelsfamilien eingeladen, um ihnen für den Erhalt von Liegenschaften im Land zu danken. Um die Gäste auszuwählen, beriet sich die Regierungszentrale nach Angaben eines Sprechers mit den Adelshäusern Württemberg und Baden und der Adelsvereinigung. Zudem wurde das Hauptstaatsarchiv Baden-Württemberg hinzugezogen. „Sowohl aus dem Haus Württemberg als auch aus dem Haus Baden erwarten wir Gäste“, ließ der Sprecher wissen, der sich ansonsten zur Gästeliste nicht im Detail äußern wollte.

Offiziell wurde vor fast hundert Jahren mit der Weimarer Republik die konstitutionelle Monarchie abgeschafft und damit auch der Adelsstand.