Immer mehr Eltern wollen ihrem Kind einen ausgefallenen Namen geben. Nicht jeder wird allerdings genehmigt. Die Kriterien in Deutschland sind immer noch strenger als in anderen Ländern.

Sport: David Scheu (dsc)

Stuttgart - Das ist zu viel des Guten: Literaturprofessor Stephan Berger verliert die Fassung, als ihm sein Schwager den geplanten Namen des noch ungeborenen Nachwuchses offenbart: Adolf. Das skurrile Wortgefecht bildet zwar nur den fiktiven Aufhänger für Sönke Wortmanns Kinokomödie „Der Vorname“ (2018), ist aber kein völlig abwegiges Szenario: Etwa 15-mal jährlich wird in Deutschland der Vorname Adolf aller historischen Last zum Trotz vergeben – und offiziell genehmigt. Dass das mehr als eine formale Selbstverständlichkeit ist, zeigt ein Blick auf die Vergabepraxis der vergangenen Jahre: Winnetou und Pumuckl wurden zum Beispiel durchgewinkt, Waldmeister und Atomfried dagegen abgelehnt.