Seit Wochen gibt es im Kreis Konstanz massive Beschwerden über den neuen Betreiber der Regionalbusse. Jetzt greift der Landrat durch und wagt einen landesweit beispiellosen Versuch.

Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)

Konstanz - Kinder kommen nicht zur Schule oder werden Kilometer entfernt abgesetzt. An den Bussen fehlt jede Anzeige, wohin sie fahren. Auch viele Busfahrer scheinen ihr Ziel nicht zu kennen. Sie sprechen kaum Deutsch, rauschen an Haltestellen vorbei, manche rauchen während der Fahrt oder telefonieren. Zwischen Singen, Stockach und Radolfzell ist seit dem Jahresbeginn der Teufel los. In vier Wochen seien 2000 Beschwerden beim Verkehrsverbund Hegau-Bodensee (VHB) eingegangen. Nach einer Testfahrt, bei der er nahezu alle beklagten Unzulänglichkeiten am eigenen Leib erlebt hatte, hat der Konstanzer Landrat Zeno Danner (parteilos) jetzt die Notbremse gezogen. Der Vertrag mit dem betroffenen Busunternehmen werde aufgelöst, kündigte Danner an. Stattdessen werde er dem Kreistag am 10. Februar die Gründung einer eigenen Regionalbusgesellschaft vorschlagen.