Die Junge Union in Konstanz wollte mit einer Sonnencreme und der Aufschrift „Schulz-Schutz“ im Wahlkampf punkten. Die SPD sieht das Thema gelassen, nicht aber der Hersteller des Sonnenschutzes.

Konstanz - Eine witzig gemeinte Wahlkampfaktion hat der Jungen Union Konstanz Ärger eingebracht. Sie verteilte Flyer mit eingeklebter Sonnencreme und dem Hinweis „Schulz-Schutz der Jungen Union“ - als Seitenhieb auf den SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz. Das Problem: Bei dem Sonnenschutz handelt es sich um ein Produkt des Unternehmens Beiersdorf - und das wusste nichts von der Aktion. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet.

 

Die Marke sei verwendet worden, ohne das vorher abzustimmen, sagte eine Sprecherin. „Beiersdorf und seine Marken sind grundsätzlich politisch unparteiisch, entsprechend distanzieren wir uns von jeder Einbindung unserer Marken und Produkte im Rahmen von Parteikampagnen.“ Ob das Unternehmen gegen die Wahlwerbung vorgeht, teilte die Sprecherin nicht mit.

Rechtliche Konsequenzen muss die Partei wohl nicht fürchten. „Das Markenrecht greift in diesem Fall nicht, weil hier politisch und nicht geschäftlich gehandelt wird“, erklärte Oliver Rauscher, Experte für Markenrecht aus München.

Bei der SPD nimmt man die Sache mit Humor: „Hoffentlich schafft es die CDU, wenigstens ihre politischen Inhalte besser zu verpacken“, sagte der Konstanzer Fraktionsreferent Winfried Kropp.

Für die Junge Union steht fest: Der Wahlkampf mit dem „Schulz-Schutz“ soll weitergehen - aber ohne Beiersdorf-Produkte. Stattdessen soll Sonnencreme aus dem CDU-Shop ran. Aufschrift: „Nur nicht rot werden.“