Ist es legitim, einer Nachwuchspolitikerin ihre digitalen Jugendsünden vorzuhalten? Die Affäre um Sarah-Lee Heinrich, die Chefin der Grünen Jugend, verweist auf das Problem einer ganzen Generation, meint StZ-Autor Armin Käfer.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Stuttgart - Das Internet gleicht einer großen stinkenden Abfallgrube. Wer das nicht glaubt, braucht nur danach zu googeln, welche Fluten von Unflätigkeiten, verbalem Müll und Gehässigkeiten gerade über Sarah-Lee Heinrich ausgekippt werden. Kaum besser ist aber, was Sarah-Lee Heinrich in ihrer Jugend selbst getwittert hat. Das würde niemanden interessieren, wenn diese 20-jährige Frau nicht Vorsitzende der Grünen Jugend wäre – und Repräsentantin einer Generation, die ihre Jugendsünden weitgehend digital ausgelebt hat. Das Internet vergisst nichts. Deshalb ist der Fall von Sarah-Lee Heinrich mehr als ein Anlass zur politischen Hysterie. Er wird zum Exempel.