Aileswasensee Falschparker werden abgeschleppt

Wegen des großen Ansturms auf den Badesee sieht sich die Gemeinde Neckartailfingen gezwungen, konsequent gegen Falschparker vorzugehen.
Neckartailfingen - Sperren oder nicht? Die Frage, wie es mit dem Badebetrieb am Aileswasensee in Neckartailfingen weitergehen soll, will der Bürgermeister Gerhard Gertitschke (parteilos) in den kommenden Tagen entscheiden. Entscheidungshilfe verspricht das gute Sommerwetter, denn bei Temperaturen über 25 Grad Celsius setzt der Run auf den Badesee ein. Im Juli konnten die Corona-Abstandsregeln nicht eingehalten werden und die Kommune musste die Besucherzahl auf maximal 1000 Menschen pro Tag begrenzen. Die Parkprobleme halten indes weiter an.
„Von nun an werden Falschparker abgeschleppt“, kündigt Gertitschke an, der den See mit Hilfe verstärkter Kontrollen gerne offen halten möchte. Das sei ein wichtiges Signal in der Corona-Zeit, in der so viele andere Angebote wie Feste und Veranstaltungen aller Art, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern, abgesagt werden mussten.
Damit die neuen Verkehrsregeln auch umgesetzt werden können, habe die Kommune inzwischen eine Fläche zum Abstellen der abgeschleppten Wagen ausfindig gemacht und auch das nötige Personal rekrutiert. Ausgelöst worden waren die Einführung der Besucherobergrenze und des Parkverbots durch den massenhaften Zulauf am vorletzten Juliwochenende, an dem auch auf den Zufahrtsstraßen Chaos herrschte und das Seeufer so überfüllt war, dass die Badegäste die Abstandsregeln der Corona-Verordnung nicht mehr einhalten konnten.
Trotz der neuen Besucherobergrenze von 1000 Menschen pro Tag hätten die Bewohner in der Neckartailfinger Vorstadt an den Wochenenden weiterhin unter dem großen Andrang von Badegästen aus der gesamten Region Stuttgart zu leiden, die mit ihren Autos nicht nur Straßen zuparkten, sondern auch Landwirten den Weg zu ihren Feldern versperrten. „Wenn wir am Wochenende Besuch bekommen, müssen wir anderswo parken, damit unsere Gäste ihre Autos vor die Garage stellen können“, beschreibt eine Anwohnerin die angespannte Lage. Und bei manchem Nachbar sei sogar die Einfahrt blockiert worden. Die Kommune hat mit einem Parkverbot an den Wochenenden entlang der Bahnhof- und der Gartenstraße reagiert und den Sicherheitsdienst aufgestockt, das habe die Situation etwas entspannt, ist im Ort zu hören.
Zusätzliche Sicherheitskräfte sollen in den betroffenen Straßen die Ankommenden vom Parken abhalten, erklärt der Bürgermeister. Inzwischen sei die Zahl der Sicherheitskräfte verdreifacht worden, und an Spitzentagen kümmerten sich zwölf Mitarbeiter um den Zulauf am Aileswasensee. Das koste die Kommune zusätzlich 78 000 Euro, erklärt Gertitschke.
Auch am See selbst hat die Kommune die Regeln verschärft: Das idyllisch gelegene Gewässer wurde komplett eingezäunt, ein Sicherheitsdienst zählt die Besucher und versorgt sie mit Zugangsarmbändern. Sobald die magische Zahl von 1000 Gästen erreicht ist, wird der einzige Zugang am Ausflugslokal Seehaus geschlossen. Am vergangenen Wochenende war die Besuchergrenze bereits am Vormittag erreicht. Die Polizei musste mehrmals einschreiten, da sich männliche Besucher illegal Zutritt verschaffen wollten.
Vor der Begrenzung waren an den Juliwochenenden schätzungsweise bis zu 3000 Besucher zum Aileswasensee aufgebrochen. Die Zahl der Spitzentage habe sich wohl auch wegen des Klimawandels auf zehn Tage pro Jahr verdoppelt und wegen der Corona-Bestimmungen in den öffentlichen Bädern nun weiter gesteigert. Das gelte seit Beginn der Sommerferien nun auch an den heißen Wochentagen, beschreibt Gertitschke die Lage. Er appelliert an die Gäste, die Durchsagen der Radiosender und in den sozialen Medien zu akzeptieren und Neckartailfingen nicht anzufahren, sobald die Besucherobergrenze erreicht ist. „Ansonsten tragen Sie dazu bei, dass der See doch noch geschlossen wird“, erklärt der Verwaltungschef.
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