Bei der inklusiven Ferienmesse auf dem Aktivspielplatz (Aki) im Leinfelden-Echterdinger Stadtteil Musberg informieren sich Eltern über Betreuungsangebote.

Musberg - Am Tisch im Haus des Aktivspielplatzes Musberg (Aki) sitzen Stephan Wiechmann und seine Tochter Johanna. Dort können Kinder aus Ton Figuren kneten. Wiechmann, seine Frau und die Tochter sind aus Stetten an diesem Samstag auf den Aki gekommen, um sich über den Spielplatz zu informieren. Normalerweise hat der an Samstagen geschlossen. Dieses Wochenende ist da eine Ausnahme wegen der inklusiven Ferienmesse auf den Fildern für Kinder mit Behinderungen. „Unsere Tochter hat das Down-Syndrom und wir informieren uns auf dem Aki über ein Betreuungsangebot an Nachmittagen“, sagt Wiechmann.

 

Aktuell geht Johanna auf eine Schule der Diakonie Stetten in Stuttgart-Heslach. „Dort kann sie nur bis zur vierten Klasse auch an den Nachmittagen betreut werden.“ Stephan Wiechmann ist es wichtig, dass seine Tochter Bewegung hat und auch mit Kindern ohne Behinderung zusammen kommt. Seine Frau spricht gerade mit der Aki-Leiterin Miranda Belz. „Ich glaube, das könnte was werden, dass sie hierher kommt“, sagt Wiechmann.

Im Vorfeld wird über die nötige Unterstützung gesprochen

Belz sagt, dass bisher wenige Kinder mit Handicap auf dem Aki spielen. „Viele Eltern denken, dass hierher nur fitte Kinder kommen können. Aber die mit Behinderungen können genauso teilhaben“, sagt Belz. Es müsse nur zuvor über die nötige Unterstützung gesprochen werden.

Die inklusive Ferienmesse für Freizeiten findet erstmals auf dem Spielplatz statt. „Vorher war sie im Landratsamt“, berichtet Danielle Gehr, die Inklusionsbeauftragte des Kreisjugendrings. In diesem Jahr gibt es vier Messen: in Esslingen, Nürtingen, Kirchheim und eben auf dem Aki in Musberg, damit die Wege nicht so weit sind. Gehr hat an diesem Tag viele Familien beraten, wie ihre Kinder mit Behinderung auf Ferienfreizeiten betreut werden können. „Sie haben ein Recht auf Freizeit wie Kinder ohne Behinderung“, sagt Gehr.

Kerstin Schwarzkopf vom Stadtjugendring L.-E. sagt, dass etwa bei der Spielstadt Kid City auch Kinder mit Behinderungen teilnehmen. „Viele der anderen Kinder merken das gar nicht.“ Anja Schlenker vom Familienentlastenden Dienst an Menschen mit Behinderungen des Kreisdiakonieverbands hat noch eine andere Erfahrung gemacht: „Die Kinder sind so direkt, dass sie fragen, was das eine Kind mit seinem Bein hat und warum das andere nicht spricht.“