Gerade in Zeiten niedriger Zinsen sind Investitionen in Aktien und Fonds sinnvoll. Auch und gerade für die Altersvorsorge. Doch Appelle reichen nicht – der Staat muss Verbraucher bei der Ergänzung der gesetzlichen Rente besser unterstützen.

Korrespondenten: Barbara Schäder (bsa)

Frankfurt - Ein einziger Tweet von US-Präsident Trump kann ausreichen, um die Aktienmärkte in Aufruhr zu versetzen. Dass Kursturbulenzen auf viele Kleinanleger abschreckend wirken, ist kein Wunder. Doch das Auf und Ab an den Börsen verdeckt, dass Aktieninvestments langfristig mehr Chancen als Risiken bieten. Wer in der Vergangenheit die im Deutschen Aktienindex (Dax) gelisteten Papiere gekauft hat, kam nach einem Anlagezeitraum von 15 Jahren immer mit einem Gewinn heraus – unabhängig vom Einstiegsjahr. Wer seine Investitionen breiter streut, geht sogar weniger Risiko ein. Gerade für langfristige Sparziele wie die Altersvorsorge sind Aktieninvestments also durchaus geeignet.

 

Deshalb wäre es wünschenswert, dass sich mehr als zehn Millionen Deutsche an den Kauf von Aktien oder Fonds wagen. Doch die schiere Vielfalt des Angebots überfordert viele. Hinzu kommt die Furcht, bei den Gebühren über den Tisch gezogen zu werden. Angesichts des sinkenden Rentenniveaus muss die Politik den Bürgern bei der privaten Zusatzvorsorge stärker unter die Arme greifen. Verbraucherschützer fordern schon lange einen staatlichen Vorsorgefonds, der einen Teil der Arbeitnehmergehälter am Kapitalmarkt anlegt. Auf diese Art könnten von den Chancen langfristiger Aktieninvestments tatsächlich breite Bevölkerungskreise profitieren.