Unsere Börsenexperten blicken auf die kommende Woche. Die Konjunkturdaten waren zuletzt sehr bescheiden, und über den USA schwebt das Damoklesschwert der drohenden Zahlungsunfähigkeit.

Wirtschaft: Imelda Flaig (imf)

Die derzeitige Nachrichtenlage lässt bei den Finanzmarktanalysten nicht gerade ein Wohlgefühl aufkommen. Die zuletzt extrem schwachen Zahlen zu den heimischen Auftragseingängen sowie der deutschen Industrieproduktion wertet die LBBW gar als Rezessionssignal.

 

An den Aktienmärkten gingen die zuletzt deutlich gestiegenen Rezessionssorgen allerdings spurlos vorbei. Die Anleger scheinen seit Monaten immanente Risiken geflissentlich zu ignorieren und dabei nach dem Motto „ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt“ zu handeln, beschreiben es Analysten. Unendlich lange wird diese Strategie aber nicht funktionieren.

Geld fehlt

Nicht nur hierzulande fehlt es an Geld, auch in den USA. Die neue Steuerschätzung stellt spürbare Mindereinnahmen von jährlich etwa 30 Milliarden Euro für den deutschen Staat in Aussicht, Haushaltsprobleme für die deutsche Regierung könnten wahrscheinlicher werden, so die Helaba. Zudem droht in den USA ein Zahlungsausfall, wenn sich Demokraten und Republikaner nicht auf eine Erhöhung der Schuldenobergrenze einigen. Keine rosigen Aussichten! Noch hat das an den Finanzmärkten nicht zu größerer Unsicherheit beigetragen.

Im Euroraum drehen sich die Spekulationen weiter darum, ob die Europäische Zentralbank einer möglichen Zinspause näher gekommen ist oder weitere Anhebungen nötig sind. In Deutschland rückt diese Woche der Index des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung als Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung in den Fokus, der am Dienstag veröffentlicht wird. Warten auf den Aufschwung oder kommt nun die Rezession in Deutschland? Mit der Stagnation im ersten Quartal konnte ein zweifacher Rückgang des Bruttoinlandsprodukts in Folge bisher vermieden werden.

ZEW-Index als Frühindikator

International wie auch national gewähren etliche Unternehmen einen Blick in die Bücher bei den Quartalszahlen: Encavis, Porsche Automobil Holding, Siemens Energy, Varta, Talanx und Vantage Towers (alle am Montag), Vodafone (am Dienstag), Commerzbank, Münchener Rück und Siemens (jeweils am Mittwoch) sowie in London BT und National Grid (beide am Donnerstag).