Der blutig niedergeschlagene tibetanische Volksaufstand ist 63 Jahre her. Die Stuttgarter Regionalgruppe der Tibet Initiative hat am Jahrestag der Opfer gedacht. Auch die Landeshauptstadt sendet ein Signal.

In Tibet ist das Hissen der bunten Flagge verboten. Deshalb ist es der Stuttgarter Regionalgruppe der Tibet Initiative Deutschland (TID) wichtig, Flagge zu zeigen, um an diesem Donnerstag, 10. März, den Opfern des tibetischen Volksaufstands von 1959 zu gedenken. Bei der Mahnwache auf dem Schlossplatz tragen entsprechend viele der Teilnehmenden tibetische Flaggen über den Schultern oder halten sie in die Höhe. „Wenn wir aufgeben, sind wir Teil des Verbrechens“, zitiert Gerolf von Heintschel-Heinegg, Sprecher der Stuttgarter Regionalgruppe, den Künstler Ai Weiwei.

 

Der Aufstand war ein friedlicher Widerstand der unterdrückten Tibeterinnen und Tibeter, der vor 63 Jahren gewaltvoll von der chinesischen Armee niedergeschlagen wurde. In Tibet ist es bis heute verboten, die Nationalhymne zu singen, die Sprache zu sprechen oder auch nur die Flagge zu hissen. Tut man es doch, verschwindet man einfach.

Deutschlandweit zeigen Städte Flagge

Deutschlandweit zeigen Städte und Kommunen, darunter 123 aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, am 10. März ihre Solidarität durch das Hissen der Flagge – Stuttgart beteiligt sich schon seit 26 Jahren. „Gerade heute ist es wichtig, Menschenrechtsverletzungen nicht einfach so hinzunehmen“, sagt der Bürgermeister für Städtebau, Wohnen und Umwelt, Peter Pätzold (Grüne), in seiner Rede. Auch Tsewang Dhundup Gakhang macht in einem Beitrag auf die Verletzung des Rechts auf Selbstbestimmung und der Pressefreiheit aufmerksam. Nach einer Schweigeminute singen alle gemeinsam die Nationalhymne und beten.