Die Städte Balingen, Albstadt und Hechingen werden an diesem Donnerstag, 10. März, wieder die tibetische Fahne am Rathaus hissen, um auf die Menschenrechtsverletzungen in Tibet aufmerksam zu machen und für Frieden weltweit zu werben.

Zollernalbkreis - Unter der Schirmherrschaft der Oberbürgermeisterin von Baden-Baden, Margret Mergen, nehmen in diesem Jahr bundesweit erneut Hunderte Städte, Gemeinden und Landkreise an der Aktion teil, die seit mehr als 25 Jahren von der Tibet Initiative Deutschland initiiert wird. Wie der Schwarzwälder Bote berichtet, findet die Kampagne 2022 vor dem Hintergrund der russischen Invasion der Ukraine statt. Der Überfall Russlands unterstreiche, so die Initiative, die Notwendigkeit, auch die Politik gegenüber der zweiten autoritären Großmacht – gegenüber China – grundlegend zu überdenken.

 

Hunderte Kommunen und Kreise machen mit

Seit 1989 setzt sich die Tibet Initiative für das Selbstbestimmungsrecht der Menschen und die Wahrung der Menschenrechte in Tibet ein. Hier im Raum ist sie durch die Regionalgruppe Neckar-Alb vertreten (Kontakt: neckar-alb@ti bet-initiative.de).

Das Uminterpretieren der Geschichte zu eigenen Gunsten, die Missachtung der eigenstaatlichen Souveränität eines Nachbarlandes, der Bruch des Völkerrechts durch einen militärischen Angriff, der Wille zur unrechtmäßigen Ausdehnung des eigenen Machtbereichs, dreiste Lügen sowie die Arroganz der Macht: All das sind laut Tibet Initiative Hintergründe für den aktuellen, unendliches Leid und unvorstellbare Zerstörung bringenden Angriffskrieg des russischen Regimes in der Ukraine.

Parallelen zwischen Ukraine und Tibet

Vergleichbare Gründe haben mehr als 70 Jahre zuvor zum militärischen Überfall und zur Annexion von Tibet durch China geführt. Seit so langer Zeit leiden die Menschen in Tibet unter der Unterjochung und Marginalisierung im eigenen Land. Die Überwachung der Menschen und die Unterdrückung jeglicher Äußerung zu Meinungsfreiheit und kultureller Eigenständigkeit werden von den chinesischen Behörden immer weiter perfektioniert. Zahllose Tibeterinnen und Tibeter sind in Gefängnissen verschwunden oder wurden ohne faire Gerichtsverfahren zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Es gibt glaubhafte Berichte über massive Folter und die Verweigerung von medizinischer Hilfe. Und die Tibeter sind bekanntlich nicht das einzige Volk, das durch das chinesische Regime leidet.

Gefahr für Journalisten

Die Weitergabe von Informationen aus Tibet ist für Einheimische lebensgefährlich, selbst Familienangehörige werden massiv unter Druck gesetzt und sind oft von kollektiven Strafen bedroht. Dem chinesischen Regime ist es gelungen unabhängigen Organisationen und Journalisten jegliche Möglichkeit zu nehmen, objektiv über die tatsächliche Lage in Tibet zu recherchieren und zu berichten. Die Lage der Medien in Russland ist inzwischen mit der in China vergleichbar.