Der Arbeitskreis Barrierefreies Vaihingen setzt sich für eine behindertengerechte öffentliche Toilette im Ortskern von Stuttgart-Vaihingen ein.

Vaihingen - Vor der Schwabengalerie in Sichtweite des Vaihinger Rathauses steht Gabriele Leitz am Samstagvormittag neben einer Toilettenschüssel. Um sie herum sind Passanten auf dem Weg zum Einkaufen. Immer wieder bleibt jemand bei Leitz und ihren Mitstreitern stehen. Denn sie fallen auf, auch weil auf dem Klodeckel steht: „Nehmen Sie Platz“ und „Einzige barrierefreie Toilette in Vaihingen“. Damit sind Leitz als Bezirksbeirätin der Grünen und ihre Kollegen Sigrid Beckmann (SPD) und Eyüp Ölcer (Freie Wähler) sowie der Behindertenbeauftragten des Stadtbezirks Ivo Josipovic beim Thema. Sie setzen sich als Arbeitskreis Barrierefreies Vaihingen für eine behindertengerechte Toilette im Bezirk – am liebsten im Rathaus – ein. Dafür sammeln sie Unterschriften für den Bürgerhaushalt, für den noch bis zum 27. März Anliegen der Einwohner bewertet werden können. So teilen sie der Verwaltung mit, wofür Geld ausgegeben werden soll.

 

Mehr als 100 Unterschriften binnen weniger Stunden

Um kurz vor zwölf Uhr blättern Ölcer und Josipovic die Unterschriftenlisten durch. „Wir haben jetzt schon mehr als 100“, sagt Ölcer zufrieden. Josipovic, kennt das Problem der nicht vorhandenen barrierefreien Toilette aus eigenem Erleben. Er sitzt im Rollstuhl. „Wenn ich mich abends mit Freunden treffe, muss ich immer planen, wo ich zur Toilette gehen kann.“ Doch er betont, dass es nicht nur um ihn geht, sondern auch um andere Menschen mit Behinderungen. Weil die Resonanz so gut war, können sich Leitz und ihre Mitstreiter vorstellen, auch am nächsten Samstag Unterschriften zu sammeln. Dann wird wohl das Klo wieder vor der Schwabengalerie stehen.