Die Pflege eines Angehörigen kann auch zu einer großen finanziellen Belastung werden.

Leonberg - Häufig werden alte Menschen in der Familie gepflegt. Doch vor welche Herausforderungen, nicht selten auch finanzieller Art, es die Pflegenden stellt, wird nur selten publik gemacht. Manchmal kann es selbst in die Obdachlosigkeit führen, wie der Fall eines Leonberger Ehepaars zeigt.

 

Die Mittfünfziger haben bis vor einigen Monaten in einer Mietwohnung gewohnt, die ihnen wegen Eigenbedarf gekündigt wurde. Die Frau hat in der Wohnung auch ihren 87-jährigen Vater gepflegt, der schwer an Parkinson erkrankt ist. Die Familie hat es auf einen Rechtsstreit ankommen lassen, doch das Gericht befand die Zwangsräumung als gerechtfertigt.

40 Quadratmeter in einer Obdachlosenunterkunft

Weil nur der Mann arbeitet und einen bescheidenen Lohn hat, während die Frau bedingt durch die aufwendige Pflege ihres Vaters kaum einer Beschäftigung nachgehen kann, steht der Familie nur wenig Geld zur Verfügung. Hinzu kommt nun auch, dass sie die Gerichtskosten übernehmen müssen. Vor diesem Hintergrund hat es sich als unmöglich erwiesen, auf dem teuren Leonberger Immobilienmarkt eine bezahlbare Wohnung zu finden. Als Lösung hat die Stadt der Familie eine 40 Quadratmeter große Wohnung in einer Obdachlosenunterkunft angeboten. Doch die war „radikal heruntergewohnt“, wie es Jürgen Rein vom Sozialamt formuliert. Die Familie hat ihre letzten finanzielle Mittel aufgebraucht, um die Wohnung wieder bewohnbar zu machen. Trotz der beengten Verhältnisse sei die Familie mit der kleinen Wohnung zufrieden, weiß man beim Sozialamt der Stadt.

„Wir sind keine Vermieter, wir stellen nur zehn Quadratmeter beheiztes Obdach pro Person zur Verfügung und da muss alles funktionieren“, erläutert Rein. Lediglich fließendes kaltes Wasser muss in der Unterkunft vorhanden sein. Ein Bad und eine Küche müsse die aber nicht haben, erläutert er die gesetzlichen Vorgaben für die Ausstattung einer Obdachlosenunterkunft. „Aber solch rudimentär ausgestattete Wohnungen hat die Stadt nicht“, versichert der Leiter der Sozialen Dienste. Nicht einmal die Container für Obdachlose haben so einen niedrigen Standard. „Ganz im Gegenteil“, sagt Rein.

„Lichtblicke“ will die Familie nun unterstützen, damit sie trotz der misslichen Lage ein Funken Hoffnung schöpfen kann.

Die Nummern für Ihre Spende

Stichwort: „LKZ-Aktion Lichtblicke“
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