Vor einem Jahr ist die Stiftung gegen Gewalt an Schulen gegründet worden. Unlängst ist ein eigenes Projekt aus der Taufe gehoben worden.

Rems-Murr : Frank Rodenhausen (fro)
Winnenden - "Unsere Kinder dürfen nicht umsonst gestorben sein" - auf der Grundlage dieses Postulats haben sich Eltern nach dem Amoklauf von Winnenden (Rems-Murr-Kreis) zu einem Aktionsbündnis zusammengetan und später die Stiftung gegen Gewalt an Schulen gegründet. Diese rechtlich selbstständige Stiftung unter dem Dach der evangelischen Kirche solle dazu beitragen, dass sich Amokläufe wie der vom 11. März des vergangenen Jahres nicht wiederholten, heißt es zu deren Zielen. Mit Projekten der Gewaltprävention wolle man ein positives Klima an Schulen schaffen, dort Werte und Empathie vermitteln.

Ein Jahr nach der Stiftungsgründung sieht Hardy Schober, der Vorstandsvorsitzende, ein gesundes Fundament dafür geschaffen. Man habe die politischen Ziele - ein Verbot großkalibriger Waffen in privaten Haushalten sowie ein Verbot gewaltverherrlichender Computerspiele - in die Öffentlichkeit getragen, wenn auch keine befriedigenden Konsequenzen erreicht. "Nebenbei" habe man Benefizveranstaltungen auf die Beine gestellt, eine Fußballmannschaft und eine Laufgruppe gegründet. Zudem habe man jetzt einen 170 Mitglieder zählenden Förderverein im Rücken. Die Arbeitskreise Medien, Sport, Gewaltprävention hätten ihre Arbeit aufgenommen.

Klassenzimmer-Theaterstück über das Thema Mobbing


Unlängst ist ein eigenes Projekt aus der Taufe gehoben worden. Die Stiftung hat von der Autorin Helga Fleig und dem Schauspieler Thomas Fritsche ein sogenanntes Klassenzimmer-Theaterstück entwickeln lassen. "War doch nur Spaß" widmet sich dem Thema Mobbing. Finanziert wird das Stück durch die CD "Die Liebe bleibt", die dem Aktionsbündnis rund 30.000 Euro eingespielt hat. Allein durch die Zinsen des Stiftungskapitals, das Schober auf 170.000 Euro beziffert, wäre es nicht zu bezahlen gewesen.

Der Winnender Musikproduzent Hansi Derer vom Arbeitskreis Medien hat die CD ermöglicht. Seinen Arbeitskreis sieht er noch ganz am Anfang. "Wir müssen viel lernen, herausfinden, wie die Jugendlichen ticken", sagt Derer. Hilfe erhofft er sich von der Weinstädter Internetcommunity Kwick, mit der man eine Kooperation eingegangen ist. "Wir können aber nicht alles gleichzeitig machen", bittet Schober um Geduld-wohl wissend, dass die Unterstützung im Lauf der Zeit abnehmen wird. Im Moment registriert er eine Tendenz, mit dem er nicht gerechnet hat: "Während die regionale Unterstützung abnimmt, legt die überregionale ständig zu."

Weitere Informationen:
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