Unter dem Motto „Sicher.mobil.leben“ beteiligt sich das Polizeipräsidium Ludwigsburg am 5. Mai an einer länderübergreifenden Verkehrssicherheitsaktion mit Schwerpunkt auf Radfahrer. Die Beamten fordern mehr Regeltreue und gegenseitige Rücksichtnahme.

Kreis Böblingen - Unter dem Motto „sicher.mobil.leben“ führen die Polizeien der Länder jährlich eine gemeinsame Verkehrssicherheitsaktion zu einem wechselnden Schwerpunktthema durch. Nach „Ablenkung 2018“ und „Brummis 2019“ stehen am 5. Mai nach einer pandemiebedingten Pause in diesem Jahr die Radfahrenden im Fokus des Aktionstages.

 

Und das hat seinen Grund, schließlich ist der Trend zur Nutzung des Fahrrads als umweltfreundliches und gesundes Fortbewegungsmittel ungebrochen. „Mit einer zunehmenden Präsenz im Verkehrsraum hat fast zwangsläufig auch die Zahl der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Fahrradfahrenden zugenommen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Ludwigsburg. Besonders auffällig sind dabei nach Polizeiangaben die Verkehrsunfälle mit Pedelecs. Deren Zahl sei erneut deutlich angestiegen.

Unfälle mit Pedelecs nehmen zu

So ist laut Polizeibericht in den Landkreisen Böblingen und Ludwigsburg die Zahl der Verkehrsunfälle mit klassischen Fahrrädern im Fünfjahreszeitraum mit zuletzt 622 praktisch unverändert geblieben, während die Zahl der Unfälle mit Pedelecs von 88 im Jahr 2016 auf 240 im Jahr 2021 anstieg. Bei diesen Fahrradunfällen wurden 476 Personen leicht- und 90 schwer verletzt. Zwei Verkehrsteilnehmende verloren ihr Leben. Unfälle mit Pedelecs forderten 191 Leichtverletzte, 57 Schwerverletzte und ein Todesopfer.

Das Polizeipräsidium wird mit seinen Polizeirevieren, der Verkehrspolizeiinspektion und den Referat Prävention am Aktionstag (Mittwoch, 5. Mai) eine Vielzahl von Überwachungs- und Kontrollmaßnahmen durchführen. „Dabei legen wir besonderen Wert darauf, dass ein sicheres Miteinander im öffentlichen Straßenverkehr von allen Verkehrsteilnehmenden getragen werden muss und deren gegenseitige Rücksicht und Umsicht erfordert,“ sagt Polizeidirektor Markus Geistler, der Leiter der Schutzpolizeidirektion.

Von allen Verkehrsteilnehmern ist Rücksichtnahme gefordert

Als Beispiel nannte Geistler etwa das Überholen von Radfahrenden mit stets ausreichendem Sicherheitsabstand. „Radfahrende können ihre Fahrlinie oft nur schwer einhalten. Da kann es schnell zu Streifvorgängen kommen und auch der Sog von vorbeifahrenden Fahrzeugen darf nicht unterschätzt werden. Deshalb ist der Überholabstand so wichtig. Anderthalb Meter innerhalb und zwei Meter außerhalb geschlossener Ortschaften.“

Aber auch die Radfahrer sind gefordert: „Das Rotlicht von Lichtzeichenanlagen gilt für alle Verkehrsteilnehmenden ohne Ausnahme und ohne Rücksicht auf die Art und Weise der Fortbewegung. Geh- und Überwege sind für Fußgänger und Kinder da, und nicht für Radfahrer. Kurz: Wenn jeder seinen Beitrag zur Verkehrssicherheit leistet, dann können Verkehrsunfälle mit gerade für Radfahrende häufig schweren Folgen verhindert werden.“

Landesweite Präventionskampagne

Neben Verhaltensregeln im Straßenverkehr für Radfahrende und motorisierte Verkehrsteilnehmende wollen die Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten auch das verkehrssichere Fahrrad und die Erkennbarkeit von Radfahrenden im Blick haben.

Mit dem Aktionstag sei natürlich nicht Schluss. Er bildet als Teil einer Schwerpunktwoche den Auftakt zur landesweiten Präventionskampagne „Abgefahren - Ra(d)geber Verkehr“ die sich das ganze Jahr mit Blick auf den Radverkehr an alle Verkehrsteilnehmenden richten wird.