Als Polizisten und Bankmitarbeiter gaben sich unbekannte Täter aus, als sie ältere Menschen in mehreren Kommunen im Kreis Ludwigsburg übers Ohr zu hauen versuchten. Nicht jedes Opfer bemerkte die üble Masche.

Ludwigsburg: Susanne Mathes (mat)

Ludwigsburg - Den nordwestlichen Landkreis Ludwigsburg geradezu mit Anrufen überzogen haben am Dienstagvormittag Telefonbetrüger, nach denen die Polizei jetzt sucht. Alarmierte Bürger riefen die Polizei aus Vaihingen an der Enz, Schwieberdingen, Markgröningen und Eberdingen an – rund 20 Telefonate gingen zu den Vorfällen ein. Die Täter hatten zumeist ältere Menschen angerufen und sich als Polizeibeamte oder Mitarbeiter der Sicherheitsabteilung eines Bankinstituts ausgegeben.

 

Die Anrufer nannten sich in vielen Fällen „Herr Wieland von der Kriminalpolizei Stuttgart“ oder „Herr Wastel von der Sicherheitsabteilung der Bank“. Sie behaupteten, vom Konto der Angerufenen seien 6200 Euro an einen Elektronikfachmarkt überwiesen worden, jetzt seien aber Zweifel über die Korrektheit der Transaktion aufgekommen. Das Konto würde nun gesperrt werden, statt dessen werde ein neues Konto eröffnet. Die Täter versuchten, die Pin zur Bankkarte des „gesperrten Kontos“ herauszubekommen, und behaupteten, dass auch die Bankkarte eingezogen werden müsse.

Täter nimmt Karte und Pin an Haustür entgegen

„In einem Fall in Eberdingen-Nussdorf waren die Betrüger mit dieser perfiden Masche erfolgreich und gelangten an Bankkarte und Pin“, berichtet die Polizei. Die anderen Angerufenen hätten die betrügerische Absicht erkannt und aufgelegt. Im Nussdorfer Fall tauchte gegen 12.30 Uhr ein „Herr Schiller“ bei seinem Betrugsopfer auf und bekam die Bankkarte übergeben.

Der Täter soll zwischen 30 und 35 Jahre alt sein und etwa 1,70 Meter messen. Er hatte einen Vollbart und trug einen Anorak mit Pelzbesatz am Kragen. Wie viel Bargeld erbeutet wurde, steht noch nicht fest. Die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg, Telefon 0800 /  110 02 25, sucht Zeugen, die weitere Hinweise geben können.