Man muss da nur mitgehen, auch als Intendant. „Ich bin weiterhin optimistisch, dass die Oper nicht sterben wird“, sagt Albrecht Puhlmann, „aber wir müssen die Gattung beatmen und neue Resonanzräume schaffen.“ Deshalb hat er jetzt eine Zusammenarbeit mit der Mannheimer Popakademie mit einem Konzert im Opernhaus begonnen, deshalb hat er ein Opernstudio am Nationaltheater gegründet. Das sorgt für Frischluftzufuhr in einem Haus, das unter dem elf Jahre lang amtierenden Operndirektor Klaus-Peter Kehr zunehmend Eigenprofil entwickelte – bis hin zur Auszeichnung als „Opernhaus des Jahres“ 2015. Auch Kehrs Aufbauarbeit in einem Ensemble, das selbst große Wagner-Opern nahezu komplett aus den eigenen reihen besetzen kann, will Puhlmann weiterführen – natürlich gemeinsam mit seinem Generalmusikdirektor Alexander Soddy. Der kenne, so Puhlmann, „den Opernbetrieb von der Pike auf“, sei fest davon überzeugt, dass nur ein wirklich guter Operndirigent auch ein guter Konzertdirigent sein kann. Manfred Honeck, dem Chefdirigenten (und schließlich auch Kontrahenten) in Stuttgart, hätte so etwas nie gesagt. „Honeck“, sagt Puhlmann, „war vollkommen Opern-unerfahren“, das habe er damals falsch eingeschätzt – und die Politik habe bei der Auseinandersetzung zwischen Intendant und GMD in Stuttgart „vielleicht auch aufs falsche Pferd gesetzt“.

 

Egal, vorbei ist vorbei. Am Samstag ist Albrecht Puhlmanns dritter Start als Intendant in Mannheim zu erleben – zunächst mit einer Vertragslaufzeit von fünf Jahren, also gerade bis zur Spielzeit 2021/22, in der die auf eineinhalb Jahre und auf 55 Millionen plus Teuerung veranschlagte Bestandssanierung des denkmalgeschützten Hauses stattfinden soll. Vielleicht bleibt Puhlmann auch mal länger. Dem klugen Mann der Oper ist zu wünschen, dass er sich im Konzertsaal-Ambiente des Nationaltheaters („Musik-Kaba“ nennt Puhlmann das Haus) kreativ einrichten möge. Und für ihn wie für die Politik darf man hoffen, dass aus eigenen Fehlern von gestern Chancen für die Zukunft erwachsen.

„Aida“ hat in der Regie von Roger Vontobel und unter der musikalischen Leitung von Alexander Soddy am Samstag, 29. 10., um 19.30 Uhr Premiere am Nationaltheater Mannheim.

Man muss da nur mitgehen, auch als Intendant. „Ich bin weiterhin optimistisch, dass die Oper nicht sterben wird“, sagt Albrecht Puhlmann, „aber wir müssen die Gattung beatmen und neue Resonanzräume schaffen.“ Deshalb hat er jetzt eine Zusammenarbeit mit der Mannheimer Popakademie mit einem Konzert im Opernhaus begonnen, deshalb hat er ein Opernstudio am Nationaltheater gegründet. Das sorgt für Frischluftzufuhr in einem Haus, das unter dem elf Jahre lang amtierenden Operndirektor Klaus-Peter Kehr zunehmend Eigenprofil entwickelte – bis hin zur Auszeichnung als „Opernhaus des Jahres“ 2015. Auch Kehrs Aufbauarbeit in einem Ensemble, das selbst große Wagner-Opern nahezu komplett aus den eigenen reihen besetzen kann, will Puhlmann weiterführen – natürlich gemeinsam mit seinem Generalmusikdirektor Alexander Soddy. Der kenne, so Puhlmann, „den Opernbetrieb von der Pike auf“, sei fest davon überzeugt, dass nur ein wirklich guter Operndirigent auch ein guter Konzertdirigent sein kann. Manfred Honeck, dem Chefdirigenten (und schließlich auch Kontrahenten) in Stuttgart, hätte so etwas nie gesagt. „Honeck“, sagt Puhlmann, „war vollkommen Opern-unerfahren“, das habe er damals falsch eingeschätzt – und die Politik habe bei der Auseinandersetzung zwischen Intendant und GMD in Stuttgart „vielleicht auch aufs falsche Pferd gesetzt“.

Egal, vorbei ist vorbei. Am Samstag ist Albrecht Puhlmanns dritter Start als Intendant in Mannheim zu erleben – zunächst mit einer Vertragslaufzeit von fünf Jahren, also gerade bis zur Spielzeit 2021/22, in der die auf eineinhalb Jahre und auf 55 Millionen plus Teuerung veranschlagte Bestandssanierung des denkmalgeschützten Hauses stattfinden soll. Vielleicht bleibt Puhlmann auch mal länger. Dem klugen Mann der Oper ist zu wünschen, dass er sich im Konzertsaal-Ambiente des Nationaltheaters („Musik-Kaba“ nennt Puhlmann das Haus) kreativ einrichten möge. Und für ihn wie für die Politik darf man hoffen, dass aus eigenen Fehlern von gestern Chancen für die Zukunft erwachsen.

„Aida“ hat in der Regie von Roger Vontobel und unter der musikalischen Leitung von Alexander Soddy am Samstag, 29. 10., um 19.30 Uhr Premiere am Nationaltheater Mannheim.