Sieben Jahre ließ Katie Melua ihre Fans auf das „Album No. 8“ warten. Im Interview schildert sie, warum.

Stuttgart - Die 36 Jahre alte Britin mit den georgischen Wurzeln und der sanften Stimme ist seit mehr als fünfzehn Jahren im Geschäft. Anfangs sang sie vornehmlich liebliche Lieder wie „Nine Million Bicycles“, doch je länger sie dabei ist, umso ausdrucksstärker wird ihre Musik. Katie Meluas neue Platte heißt einfach „Album No. 8“ und bietet beste Erwachsenenpop-Unterhaltung im Stil von Norah Jones, Diana Krall oder Annie Lennox. Unterstützt wird Melua, die zuletzt auch sehr erfolgreich mit dem Gori Women’s Choir sang, dieses Mal auf einigen Stücken vom Georgian Philharmonic Orchestra.

 

Katie Melua, haben Sie sich für „Album No. 8“ wieder ganz schön gequält?

Leicht gemacht habe ich es mir jedenfalls nicht. Es hat schon seinen Grund, warum ich sieben Jahre gebraucht habe, um wieder ein Album mit komplett neuen Liedern zu veröffentlichen. So etwas Wichtiges wie meine Musik kann ich nicht mal eben schnell machen. Die muss reifen.

Man erkennt Sie trotzdem gleich wieder, wenn man „Album No. 8“ hört.

Musikalisch ist es keine radikale Neubestimmung. Ich nehme Elemente aus Jazz und Blues, dicke sie mit orchestralen, klassischen Zutaten an und sehe zu, dass am Ende so etwas wie Popmusik dabei herauskommt. Ganz besonders wichtig war mir der lyrische Inhalt dieser Songs. Ich wollte mit meinem Gesang eine Welt aus Worten bauen, in der man sich beim Hören nicht nur gerne aufhält, sondern in der man Lust bekommt, sie richtig auszukundschaften.

„Album No. 8“ ist ein schlichter Albumtitel. Warum so bescheiden?

Der sollte eigentlich gar nicht bescheiden sein. Ich wollte einen Namen für die Platte, der verdeutlicht, wie viel Geschichte als Künstlerin bereits hinter mir liegt. Ich habe acht Alben gemacht, das erste 2003. Und zugleich frage ich mich oft: Wie lange geht das wohl noch weiter?

Woher kommen deine Zweifel?

Ich weiß auch nicht. Oft bin ich hin- und hergerissen zwischen der Liebe und Treue meines Publikums auf der einen und meinem eigenen Anspruch auf der anderen Seite. Daher haben ich es mir mit den neuen Songs auch extra schwer gemacht. Ich fordere von mir selbst jedes Mal, dass die Qualität so hoch ist, wie sie nur sein kann.