Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier hat die Kriegsparteien in Syrien aufgefordert, den Vereinten Nationen sichere Zugänge zur umkämpften Stadt Aleppo zu öffnen. Die Stadt braucht dringend humanitäre Hilfe.

Berlin - Es gehe laut Außenminister Frank-Walter Steinmeier jetzt darum, eine noch schlimmere Katastrophe für die Zivilbevölkerung in Syrien zu verhindern, sagte Steinmeier der „Bild“-Zeitung laut Vorabbericht aus der Donnerstagsausgabe. Dazu seien schnell von den Vereinten Nationen kontrollierte humanitäre Zugänge nach Aleppo nötig, über die die Menschen mit Wasser und Nahrung versorgt werden könnten. Damit die Hilfe die Menschen erreiche, sei eine sofortige humanitäre Waffenruhe nötig. Die Angriffe des syrischen Regimes auf die Zivilbevölkerung müssten sofort aufhören. Auch Russland stehe als Unterstützer der syrischen Armee in der Verantwortung, die drohende humanitäre Katastrophe zu verhindern, sagte Steinmeier.

 

Zynisches Verhalten vorgeworfen

Die Bundesregierung hatte zuvor Russland zynisches Verhalten in dem Krieg vorgeworfen. Aleppo war vor dem Ausbruch des Bürgerkrieges die größte Stadt Syriens. Sie ist seit 2012 umkämpft. In den eingekesselten Rebellengebieten der Stadt sollen noch mehr als 250.000 Zivilisten leben, derzeit faktisch in einem Belagerungszustand. Die syrische Regierung wirft den Rebellen vor, sie als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen. Die Rebellen wiederum beschuldigen die syrische Armee und die russische Luftwaffe, auch Krankenhäuser zu bombardieren.