Der VfB Stuttgart schwebt in Abstiegsgefahr, die Lage wird wöchentlich vertrackter. Die Stimmung unter den Fans ist entsprechend, besonders in den sozialen Netzwerken. Wie Alexander Wehrle damit umgeht.

Die Lage rund um den VfB Stuttgart ist vor dem Duell gegen den 1. FC Köln am Samstag (15.30 Uhr, Liveticker) nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig. Immer wieder flackern Unruheherde auf. Mal personelle, wie rund um die Freistellung des beliebten Trainers Pellegrino Matarazzo. Oder bei der einvernehmlichen Trennung mit dem populären Sportchef Sven Mislintat. Damit war der in den letzten Jahren vielpropagierte Weg zu Ende, der den VfB – für viele wohltuend – vom Rest der Liga abhob. Die Mechanismen der Branche, sie griffen einmal mehr. Auch wieder in Stuttgart.

 

Dazu kommt die prekäre sportliche Lage. Unter dem neuen Trainer Bruno Labbadia hat man zwar im Pokal gewonnen, in der Liga aber nur zwei Punkte aus fünf Partien geholt. Aktuell steht der VfB auf Tabellenplatz 17. Wie oft in solchen Situationen ist auch auf Funktionärsebene einiges los. Es knirscht im vereinspolitischen Gebälk. Diese Gemengelage wirkt sich auch auf die Stimmung unter den Anhängern aus.

Alexander Wehrle bezieht Stellung

Mittendrin in der Malaise steht der Vorstandsvorsitzende Alexander Wehrle. Auch er nimmt Gemütslage der Anhängerschaft wahr. Im großen Interview mit unserer Redaktion vor dem Duell mit seinem ehemaligen Arbeitgeber bezieht Wehrle Stellung.

Die Stimmung bei vielen Anhängern ist weniger hoffnungsvoll. Wie nehmen Sie als oberster Verantwortlicher die Gemütslage rund um den Verein wahr?

Ich nehme Kritik und Sorgen wahr, die man ernst nehmen muss. Vor allem aber nehme ich wahr, dass unsere Fans uns auswärts und zu Hause über neunzig Minuten bedingungslos unterstützen.

Eine sehr subjektive Sichtweise.

Sie haben mich gefragt, wie ich es wahrnehme. Ich bin mit vielen Menschen im Austausch, mit Mitgliedern, Fans, Sponsoren, Interessierten. Ich spreche auch persönlich mit Menschen, die in den sozialen Netzwerken aktiv sind. Dass es bei unserer sportlichen Situation Kritik gibt, ist normal, und das müssen wir aushalten. Aber ich richte mich nicht nach anonymen und teilweise weit unter der Gürtellinie angesiedelten Wortmeldungen im Netz. Diese können und dürfen nicht Grundlage unseres Handelns sein. Wir haben eine Gesamtverantwortung für den VfB Stuttgart, der wir gerecht werden müssen.

Zur Stimmungslage gehört auch das Bild, das der ganze VfB im Moment abgibt. Wie sehen Sie als Chef der AG die ständigen Querelen im e. V.?

Unruhe tut nie gut. Was wir in unserer jetzigen Situation benötigen, sind Stabilität und Geschlossenheit und keine unnötigen Störfeuer. Das haben wir in den Gremien auch klar angesprochen. Wir haben als VfB in der vergangenen Saison bewiesen, dass wir mit dieser Geschlossenheit am stärksten sind.

Wie Alexander Wehrle die finanzielle Lage des Clubs bewertet, was den Deal mit Sportfive besonders macht und warum er bedingungslos zu Bruno Labbadia steht – lesen Sie in unsere ePaper oder ab Samstagmorgen am Kiosk.