Alfdorf Mehr Sicherheit schon vor dem Unfall

Bereits seit zehn Jahren produziert der Automobilzulieferer TRW das zusammen mit Mercedes entwickelte Pre-Safe-System, bei dem der Gurt schon vor dem Aufprall gestrafft wird.
Alfdorf - Falls sich ein Unfall nicht mehr vermeiden lässt, kann es durchaus von Vorteil sein, wenn die Sicherheitssysteme im Auto bereits vorbeugend justiert werden. Seit zehn Jahren ist das in der S-Klasse von Mercedes automatisch der Fall. Pre-Safe-Systems nennt man bei Daimler den aktiven Gurtstraffer, der in Alfdorf bei TRW entwickelt worden ist und dort auch gebaut wird. Das kleine Jubiläum, mit dem die Firma der Konkurrenz noch heute ein Stück voraus ist, hat man dort nicht nur groß gefeiert, sondern nab hat auch Visionen für künftige intelligente Sicherheitssysteme bekannt gegeben.
„TRW und Daimler waren die ersten, die aktive und passive Sicherheitssysteme miteinander verknüpft haben“, sagt der TRW-Engineering-Manager Uwe Class. Das im Mercedes-Flaggschiff eingesetzte System interpretiere binnen Millisekunden Informationen von Sensoren aus dem Bremssystem und der Stabilitätskontrolle, um bei Bedarf den Sicherheitsgurt zu straffen und Fahrer und Beifahrer in eine bessere Sitzposition zu bringen.
„Früher wurden die passiven Sicherheitssysteme erst aktiviert, wenn es gekracht hat“, sagt der Mercedes-Manager Michael Fehring, dann erst seien die Gurte angezogen und Airbags entfaltet worden. Anfangs habe auch die erste Pre-Safe-Version lediglich auf eine sogenannte Panikbremsung reagiert. Mittlerweile seien die Berechnungen aber viel feinfühliger geworden, immer mehr Lastfälle könnten unterschieden und die Sicherheitssysteme zielgerichteter ausgelöst werden.
TRW entwickelt in Alfdorf derzeit nicht nur die dritte Generation seines aktiven Gurtschlosses, das unter anderem fünf Prozent leichter sein und über „optimierte Abmessungen“ verfügen soll. Man tüftelt auch an einer Verbesserung der Umfeldsensorik. Mithilfe von Kameras und Radarsensoren soll ein dichtes Netz um das Auto gespannt werden, das auch Impulse vor einem verfänglichen Spurwechsel oder einem Heck- oder Seitenaufprall geben kann. Das sei im Grunde mit heutiger Technik durchaus möglich, sagt Uwe Class, die größere Herausforderung indes sei, die empfangenen Signale richtig zu interpretieren.
Darüber hinaus arbeitet TRW daran, künftig auch Satellitensignale für die Ansteuerung seiner Rückhaltesysteme zu verwenden. Zusammen mit detailliertem Kartenmaterial könnten dann beispielsweise der Gurtstraffer vor einer scharfen Kurve aktiviert und der Fahrer per Vibration gleichzeitig gewarnt werden, dass er zu schnell fährt. Zudem sei für die Zukunft denkbar, dass die Autos miteinander kommunizieren. Nachfolgende Fahrzeuge könnten so automatisch vor einem möglicherweise bevorstehenden Unfall gewarnt werden. Dazu allerdings müssten alle Fahrzeuge erst einmal mit dem gleichen System ausgestattet sein – was die spannende Vision wohl vorerst noch in eine fernere Zukunft rücken dürfte.
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