Nicht nur den ersten Schultag nach den Sommerferien, sondern den allerersten Schultag im neuen Gebäude hat die Realschule Remshalden am Montag erlebt. In das Bauprojekt wurden 11,1 Millionen Euro investiert, die Arbeiten sind noch nicht ganz abgeschlossen.

Remshalden - Nicht nur ihren ersten Schultag nach den Ferien, sondern ihren allerersten Schultag haben am Montag die 423 Schüler der Realschule Remshalden erlebt. Zwar wird das Außengelände noch von Bauzäunen und Handwerkern dominiert, doch nach etwa anderthalbjähriger Bauzeit ist innen alles soweit fertig, dass dort nach der Segnung des Gebäudes durch den katholischen Gemeindereferenten Frank Schien und dem Durchschneiden eines roten Bandes an der Eingangstür ins Schuljahr 2017/2018 gestartet werden konnte. „Wir sind froh, dass ihr da seid, es wird Zeit, dass die Schule belebt wird“, sagte Rektorin Monika Behrend. „Wir hoffen, dass euch die Schule so gut gefällt wie uns.“

 

Die größte Einzelinvestition in der Geschichte Remshaldens

Etwas mehr als elf Millionen Euro hat die neue Realschule gekostet. Zwar gab es vom Land insgesamt Fördermittel in Höhe von 2,8 Millionen Euro, trotzdem „ist das die größte Einzelinvestition in der Geschichte Remshaldens“, sagte Bürgermeister Stefan Breiter. Diskussionen habe es schon gegeben, ob die Schule Dinge wie ein Kleinspielfeld, W-Lan, moderne mediale Ausstattung oder Whiteboards benötige. Aber mittlerweile seien alle begeistert. Und die Schüler? „Perfekt“, murmelte einer beim ersten Rundgang durch das Haus.

Jeder Lehrer hat einen Arbeitsplatz mit Computer

Das besteht aus der komplett sanierten ehemaligen Hauptschule sowie einem Anbau. Insgesamt gibt es 18 Klassenzimmer und 12 Fachräume, in denen bis zu 540 Schüler Platz finden könnten. Ein Unterschied zwischen Bestand und Neubau ist kaum auszumachen, da das alte Gebäude komplett entkernt worden ist und beispielsweise mit der Lüftungsanlage nachgerüstet wurde. Zwischen zwei Klassenzimmern liegt nun jeweils ein Verbindungsraum, in dem zwei Lehrer ihre Arbeitsplätze haben und der zudem für Gruppenarbeit genutzt werden kann. „Damit haben wir nun ein Gebäude, das zum Inhalt unserer Schularbeit passt“, sagte Rektorin Monika Behrend. Für die Lehrer sei es toll, dass nun jeder einen eigenen Schreibtisch und Computer zum Arbeiten habe. „Wir haben zudem ein großes Lehrerzimmer, um uns treffen zu können.“

Mehr Aufenthaltsbereiche für die Schüler

Auch für die Schüler gibt es nun einen Freizeitbereich, in dem neben einem großen Aufenthaltsraum auch die Schulsozialarbeit und die Bücherei untergebracht sind. Zudem stehen weitere Räume zum Entspannen, aber auch ein Lernatelier zur Verfügung. „Bisher hatten wir eigentlich nur einen Raum, in dem sich die Schüler aufhalten konnten“, erläuterte Behrend. Das neue Raumkonzept passe besser zu einem Schulalltag, der mittlerweile oft bis in den Nachmittag hinein reiche.

Die Zimmer wurden größtenteils mit dem vorhandenen Mobiliar ausgestattet. Noch nicht ganz fertig sind die naturwissenschaftlichen Fachräume, deren Ausstattung am aufwendigsten ist. Der Biologie-, Chemie- und Physikunterricht wird deswegen zunächst im Klassenzimmer stattfinden. „Ich denke, dass die Schule im November ganz fertig ist“, sagte Jan Wölfl vom Bauamt. Angepeilt war ursprünglich, dass die Bauarbeiten vor den Sommerferien beendet sind. „Allerdings hatte der Rohbau schon einen Verzug von drei Monaten und damit war unser Puffer weg“, sagte Bürgermeister Stefan Breiter.

Vergangenheit und Zukunft der Ernst-Heinkel-Realschule

Name
: Mit dem Umzug nach Geradstetten ist nicht nur das Gebäude, sondern auch der Name der Ernst-Heinkel-Realschule Geschichte. Im April 2014 hatte der Gemeinderat dafür gestimmt, die Realschule umzubenennen. Der Entscheidung war eine intensive und lange Diskussion um die Person Ernst Heinkel vorausgegangen. Die Schule hatte sich angesichts der Rolle des Flugzeugbauers in der Zeit des Nationalsozialismus gewünscht, einen anderen Namensgeber zu bekommen. Die Schulkonferenz hatte sich für den Namen Realschule Remshalden ausgesprochen.

Abriss
: 55 Jahre ist die Ernst-Heinkel-Realschule in Betrieb gewesen. Im November soll damit begonnen werden, das alte Schulgebäude zu entkernen, bevor vermutlich im Februar der Abriss startet. Davor soll es am 21. Oktober ein kleines Abschiedsfest geben, bei der alle Ehemaligen ihre Schule noch einmal besuchen können. Wie genau die nachfolgende (Wohn-)bebauung der Fläche aussehen soll, damit wird sich der Gemeinderat im Herbst bei einer Klausursitzung beschäftigen.