Die Stuttgarter Volleyballerinnen müssen sich zum Start der Bundesligasaison noch als Team finden – feiern gegen Schwarz-Weiß Erfurt dennoch einen 3:0-Arbeitssieg.

Stuttgart - Dass Vorbereitung und Bundesliga zwei verschiedene Paar Stiefel sind, haben die Bundesliga-Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart am Mittwochabend erfahren müssen. Zwar setzte sich die Mannschaft von Trainer Tore Aleksandersen nach neun Siegen in elf Testspielen am Ende mit 3:0 (25:23, 28:26, 25:21) gegen Schwarz-Weiß Erfurt durch, sie tat sich aber in allen drei Sätzen schwerer als erwartet gegen das langjährige Kellerkind der Liga.

 

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„Wichtig war, dass wir die drei Punkte gewonnen und keinen Satz abgegeben haben, aber wir müssen uns in vielen Bereichen noch steigern“, meinte Aleksandersen. Bei der Abstimmung zwischen Zuspielerin und Angreiferinnen gebe es noch große Probleme. Vor allem im dritten Satz sei die Blockabwehr nicht gut gewesen. „Da waren wir oft zu spät dran, haben die falschen Entscheidungen getroffen“, monierte der Coach. Nach wenigen Trainingseinheiten mit dem gesamten Team könne man aber auch nicht mehr erwarten. „Wir brauchen noch sechs bis acht Wochen“, meinte der Norweger. Zudem müsse man berücksichtigen, dass die Erfurterinnen sehr viel stärker seien als in den Jahren zuvor. „Mit ihren Aufschlägen haben sie uns stark unter Druck gesetzt“, konstatierte Aleksandersen, dessen beste Punktesammlerin Kapitänin Krystal Rivers (23 Zähler) war. Die neue Zuspielern Ilka Van de Vyver hob den Kampfgeist hervor, musste aber auch feststellen: „Wir sind noch kein Team.“ Es sei aber großartig gewesen, wieder vor Zuschauern spielen zu dürfen.

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Die Partie in der Scharrena hatten 1207 Besucher verfolgt. Mit dieser Zahl waren die MTV-Verantwortlichen zufrieden, obwohl sie alle Sitzplatzkarten hätten verkaufen dürfen. Doch auch vor der Corona-Pandemie wären zu einem Duell gegen Schwarz-Weiß Erfurt an einem Mittwochabend wohl nicht mehr als 1500 Besucher gekommen, zudem hatte ein großer Sponsor sein umfangreiches Ticketkontingent für den Saison-Auftakt nicht abgerufen. Weshalb gut möglich ist, dass die Halle schon im zweiten Heimspiel am Samstag, 16. Oktober, gegen den USC Münster um einiges voller sein wird.