Dauerrivale Dresden: an diesem Mittwoch (19 Uhr) führt der Weg der Stuttgarter Volleyballerinnen im Pokal wieder einmal nach Dresden. Zuletzt hatte der Club aus Sachsen in Meisterschaft und Pokal immer die Nase vorne. Das soll sich ändern.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Stuttgart - Fünf Spiele, fünf Siege. So kann’s weitergehen für die Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart. Doch am Mittwoch (19 Uhr) folgt die bisher größte Hürde in dieser Saison, das Pokal-Viertelfinale beim Dresdner SC. Und somit eine Neuauflauge des Endspiels vom Februar – mitsamt Revanche? Die Vorzeichen stehen so gut wie selten, und das nicht nur, weil die Nationalspielerin Jennifer Pettke betont: „Jeder von uns möchte in die nächste Pokalrunde kommen und geht mit vollem Kraft und Kampfgeist in das Spiel.“ Den Worten sollen nun Taten folgen, die Zeit wäre reif. Schließlich ist Dresden ein Dauerbrenner. Dem Erzrivalen sind die Stuttgarterinnen in den vergangenen beiden Play-offs um die deutsche Meisterschaft und im Pokalfinale von Mannheim immer knapp unterlegen. Bezeichnete sich der Champions-League-Teilnehmer aus der sächsischen Landeshauptstadt vor dem Supercup (3:1 für Stuttgart) von Berlin zum Saisonauftakt als Außenseiter, spricht deren Trainer, der Ex-Stuttgarter Alexander Waibl, von seinem Team nun als „krassem Außenseiter“ – schließlich fehlen ihm in Eva Hodanová (Kreuzbandriss), Jocelynn Birks (Knorpelschaden) und Valerie Courtois (Knieprellung) gleich drei Spielerinnen. Die zwischenzeitliche Rückholaktion der US-Amerikanerin Gina Mancuso (bis Weihnachten) allein kann dies kaum kompensieren. „Ich habe viele schöne Erinnerungen an den Verein und Deutschland vermisst. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass ich hier noch nicht fertig bin“, sagte die Heimkehrerin. Und ihr Trainer fügte hinzu: „Ich bin froh, dass wir mit Gina eine Spielerin bekommen haben, die unser System kennt. Ich bin sicher, dass sie keine Anpassungsschwierigkeiten hat und uns schnell helfen kann.“

 

Dresden hat Verletzungssorgen

Doch so ganz traut Waibl der Stärke seines Teams noch nicht. „Unsere personelle Lage hat sich massiv verschlechtert, wir vertrauen aber auf unsere Heimstärke“, sagt Dresdens Trainer Alexander Waibl, der in der Margon-Arena regelmäßig auf bis zu 3000 Fans im Rücken zählen kann. Allerdings konnten auch die am vergangenen Wochenende die 1:3-Niederlage im Spitzenspiel gegen den Schweriner SC nicht verhindern. Dennoch ist Dresden eher ein Hammerlos als ein Traumlos für Allianz MTV, auch wenn Stuttgarts Manager Bernhard Lobmüller gleich nach der undankbaren Auslosung sagte: „Lieber jetzt, wenn die Mannschaft noch nicht so eingespielt ist.“ Davon kann in Stuttgart keine Rede sein. Die Mannschaft funktioniert schon fast perfekt – und der Trainer Guillermo Hernandez kann aus dem Vollen schöpfen. Was am Samstag beim locker herausgespielten 3:1-Sieg in Aachen dazu führte, dass der Spanier munter rotieren und den Spielerinnen so auch die nötigen Pausen gönnen konnte. Der Traum vom Pokalfinale (am 29. Januar 2017 erneut in der SAP-Arena in Mannheim) ist jedenfalls nur noch zwei Siege entfernt und im Halbfinale kann es kaum noch dicker kommen – sieht man einmal vom Schweriner SC ab, der nach Münster muss. Überhaupt: Schwerin könnte diese Saison in Dresdens Rolle schlüpfen – als Hauptrivale von Allianz MTV Stuttgart im Kampf um Titel und Pokal.